Graphiteleader Finezza Prototype GFPS-722L-T

Graphiteleader Finezza Prototype GFPS-722L-T

Teilung2 teilig
Wurfgewicht0,6-8g
Länge2,18m
BeringungFuji TORZITE Titanium
GriffEVA
RollenhalterFuji TVS
Sonstigesfast Tapper
Gewicht72gr
Preis~500 Eur

in Kürze

Für UL Freaks definitiv ein Stöckchen dass mal angeschaut werden sollte.


Einsatzbereich

Diese Japanrute aus dem Hause Olympic wird in Japan als Rute für das sog. „Rockfishing“ geführt. In dem Fall auf eher kleinere Salzwasserfische. Den Fischen mit sehr feinem Gerät nachzustellen ist in Japan weit verbreitet. Für unsere Gewässer eignen sich die Ruten meist hervorragend für die leichte Angelei auf unsere heimischen Räuber. Durch den ursprünglichen Einsatzzweck ist die Rute natürlich auch salzwassertauglich.

Techniken und Methoden

Diese Rute ist eine 100% Ultralight Rute mit der man wunderbar Barschen, Forellen und Döbeln nachstellen kann. Ich verwende sich dabei entweder komplett „weightless“ sprich ohne zusätzliches Gewicht oder mit kleinen bzw. Micro-Jigs.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Vorne weg, diese Rute in Deutschland zu bekommen ist gar nicht so einfach. Tatsächlich kenne ich nur einen namenhaften Importeur aus der Schweiz der auch problemlos nach Deutschland liefert. Wer die Rutenbezeichnung in die Suchmaschine eingibt, landet unweigerlich beim entsprechenden Händler.
Als die Rute ankam dachte ich erst: „ist da überhaupt noch was im Futteral drin?“ 70gr wiegt das filigrane Stöckchen. Die Spitze ist superfein. Die Rute ist klassisch mittig geteilt, der obere Teil des Blanks unlackiert. Am unteren Teil schliesst ein lackierter Teil des Blanks an, auf welchem auch sämtliche Herstellerangaben usw. aufgedruckt sind. Akzente setzt die Rute mit roten Zierwicklungen, roten Zierelementen am Griffstück und Schraubgewinde des Rollenhalters welche ebenfalls in rot gehalten sind. Alles wirkt super fein, zierlich aber auch super hochwertig verarbeitet. Die Fuji Titanium Ringe sind Einstegringe und werden zum Spitzenring hin wirklich winzig. Das zeigt schon, hier muss mit feinen Schnüren geangelt werden. Der Hersteller gibt hier 0.3 – 0.6 PE als Richtwert an. Eine Rolle mit wirklich guter und feiner Bremse muss hier ebenfalls sein. Ansonsten besticht die Rute durch ihr Leichtgewicht und wirkt optisch wie ich finde einfach nur genial. Rot-schwarz erinnert mich ein wenig am meine Rock ’n Force wobei diese Rute doch nochmal einen draufsetzt.

Praxistest

Kleine Rolle, bespult mit einer feinen geflochtenen Schnur, montiert und ab ans Wasser.
Den ersten Test muss die Rute am kleinen Forellenbach hinter sich bringen. Ich spüre alles, jeden kleinen Kiesel, jedes kleine Krautstängelchen und jeden noch so zaghaften Anfasser. Bombastisch. Als der erste Fisch einstieg musste ich unweigerlich lachen und dachte nur „oha, gleich ein ordentlicher Brummer“. Herauskam kam dann eine knapp 25cm große Bachforelle. Da musste ich direkt nochmal lachen. Als nach ein paar Fischen der ähnlichen Größe dann eine etwas bessere Forelle mit knapp 35cm einstieg und sich in die Strömung stellte wurde das ganze spannend. Am Ende hat die Rute aber gezeigt, kein Problem, die Forelle landete sicher im Kescher und am Abend auf dem Teller. Die Spitze federt die Kopfschläge komplett ab. Nach etwa einem Drittel fängt der Blank an zu arbeiten und das Rückrad der so feinen Rute erstaunt. Da kommt noch richtig Power raus.
Zeit für einen Spotwechsel. Am Stillgewässer soll die Rute zeigen wie sie mit meinen geliebten Barschen zurechtkommt. Weightless, soll es gleich sein. Einen kleinen Köder montiert und ausgeworfen. Der erste Barsch liess auch nicht lange auf sich warten und wieder war der mutmaßliche Fisch deutlich kleiner als zunächst gedacht. Die feine Rute macht selbst mit den kleinen Barschen richtig Laune und wenn mal ein etwas größerer Räuber auf den Köder reinfällt, fängt der Spaß erst so richtig an. Hechte oder wirklich große Fische hatte ich damit bislang noch nicht am Haken, alles eher gesundes Mittelmaß oder aus Forellensicht gute Portionsgröße. Für dieses Spektrum hatte ich die Rute allerdings auch angedacht und da macht sie einfach einen grandiosen Job. Aber vorsichtig, die Spitze ist wirklich sehr filigran. In einem Moment der Unachtsamkeit hatte ich einen diesen fiesen Schnurtüddel, da ich nach eine Windböhe nicht aufgepasst habe. Ihr kennt das. Das ist die Art von Vertüddelung die man selbst nie hinbekommen würde egal wie sehr man sich auch anstrengt. Ich zog etwas zu sehr an der Schnur in der Hoffnung den einen Knoten doch noch lösen zu können und knack war die Spitze ab. Blöd. Ersatz gab es, hat aber gedauert und war nicht gerade günstig.

Fazit

Wer wirklich viel mit UL-Tackle unterwegs ist und auch gerne mal weightles fischt, der sollte sich die Rute auf alle Fälle mal genauer anschauen. Ab und an stößt man auch auf eine Gebrauchte in diversen Foren oder Verkaufsanzeigen. Das kann natürlich preislich sehr attraktiv sein. Die Rute wird man an unseren Gewässern nicht so oft sehen, schon alleine aufgrund des Preises. Aber eben auch aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit. Ich kann euch sagen, mir macht diese Rute wirklich unglaublichen Spaß, setze sie aber gezielt nur dort ein wo ich praktisch keinen übergroßen Fisch erwarte.

Graphiteleader Finezza Prototype GFPS-722L-T – Wertung im Bereich Ruten >250 Eur

90
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

10

Ausstattung

10

Verfügbarkeit

7

Spaßfaktor

10

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