Daiwa Silver Creek UL Spin

Review der Daiwa Rute

Daiwa Silver Creek UL Spin
Teilung2 teilig
Wurfgewicht3-14g
Länge2,20m
Beringung/
Anzahl
Titanium-Oxid/
9
GriffEVA
RollenhalterSkeleton
SonstigesSolid-Tip mit farbiger Markierung
UVP96 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Eine günstige Rute die sich im Praxistest für meine Angelei gut geschlagen hat.
Welche Vor- und Nachteile, Mankos und Besonderheiten die Rute mitsichbringt und für wen diese interessant sein könnte erfahrt im folgenden Artikel


Einsatzbereich

Ich habe diese Rute in kleinen Fließgewässern sowie in Stillgewässern gestestet. Und das sind meiner Meinung nach auch die Gewässer in denen diese Rute eingesetzt werden sollte.
Mit einem maximalen Wurfgewicht von 14g wird auch klar, dass diese Rute für das Angeln an sehr großen Flüssen mit starker Strömung eher nicht geeignet ist.

Techniken und Methoden

Die meiste Zeit habe ich mit der Silver Creek Rigs wie Dropshot, Carolina-Rig, Splitshot-Rig sowie das Free-Rig geangelt. Auch das klassische Jiggen mit Gummiködern sowie Hardbaits habe ich getestet.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ein weiss-grauer Blank? Meine Ruten sind bisher ja klassisch schwarz. Aber warum nicht. So aufdringlich ist weiss auch nicht. In Kombination mit den schwarzen und roten Elementen am Griffstück und Rollenhalter wirkt es eigentlich ganz schick. Rot-Schwarz, da bieten sich auch direkt einige Rollen in passender Farbkombination an.
Die farbliche Markierung an der Spitze fiel mir erst nicht auf. Dezent und trotzdem gut sichtbar. Allgemein finde ich so eine farbliche Markierung an feinen Spitzen sehr gut. Man kennt das ja auch von den Feeder-Ruten. Die Ringe waren bei meiner Rute alle sauber und gerade angebracht. Keine Lacknasen oder ähnliches. Allgemein wirkte die Rute sehr ordentlich verarbeitet.

Praxistest

Zunächst, die Frage der Rolle. Ich habe die Rute mit einer 2500er Shimano Stradic bestückt. Die Rute war damit gut ausbalanciert und die Kombo fühlte sich stimmig an. Geflochtene drauf und los gings.
Die ersten Einsätze hat die Rute mit Spoons und kleinen Jigs im Bach hinter sich gebracht. Da ich sonst nur mit deutlich kürzeren Ruten dort unterwegs bin, fand ich die 2,20m im Gestrüpp etwas stöhrend. Aber das kommt sicherlich auch darauf an, was man sonst so gewohnt ist. Angenehm war dagegen, dass man auch mal leichter über einen Ast oder Strauch angeln konnte. Die großen Wurfweiten spielen in so einem kleinen Gewässer keine Rolle, s.d. ich hier gut zurecht kam. Auch mit Spoons die um die 2,5g wogen kam ich gut zurecht. Bei den Jigs hatte ich anfangs direkt mit 3g gestartet. Wie gesagt, wenn die Wurfweit keine Rolle spielt, geht das wunderbar. Spoons liessen sich gut führen, die Spitze arbeitet dabei gut mit ist aber deutlich straffer als bei einer klassischen Spoonrute. Kleine Forellen und Döbel waren zu erwarten. Die Bisse kamen sauber an, die Spitze dämpfte gut und ich hatte praktisch keine Aussteiger. Zeit einen Spinner zu montieren. Auch der wird souvären in die Gumpen des kleinen Baches geschleudert. Die Spitze arbeitet hier schon etwas mehr, aber alles im Rahmen. Am Forellensee konnte ich die Wurfweiten mit den niedrigen Gewichten testen oder irgendwelche Äste im Weg zu haben. Wie zu erwarten war, erzielt man mit 2g keine Rekorde, aber die Wurfweite ist ok. Man muss auch sagen, man bewegt sich hier ausserhalb der Angabe des Herstellers. Ab 5g kommt man dann auch auf gute Weiten, 7-8g waren sehr gut. 10g am Rig kein Problem beim Jig empfand ich 10g als zu viel, da wollte ich nicht mehr wirklich durchziehen.
Zeit zu meiner liebsten Angelei zu wechseln und ein paar Rigs zu angeln. Am Baggersee mit einer maximalen Tiefe von ca. 6m habe ich zunächst die Dropshotmontage gestestet. Ein Drophshotgewicht von 7-10g war perfekt. Die Spitze federt gut aber nicht zuviel. Ich mag Solid-Tip Spitzen für dieses Rig am See sehr gerne und komme damit prima zurecht. Kleine Zupfer merkt man direkt und sieht sie auch in der Spitze. Beim C-Rig und T-Rig habe ich ebenfalls gute Erfahrungen gemacht und kann sagen, dass die Rute hier alles sauber mitmacht. Zeit ein wenig zu variieren. Splitshotrig im kleinen Fluss. Man spürt den Kontakt zum Grund, kleine Anfasser kommen im Handteil an, klasse. Nochmal zurück zum Jiggen. 5g Jig drauf. In der Strömung kein Problem. Im See, klar wie gesagt, keine Rekorde in Sachen Wurfweite, aber funktioniert wunderbar. Als Köder habe ich schlanke Gummifische in Größen von 5-8cm verwendet. Je größer der Widerstand durch die Köder und verwendeten Gewichte ist, desto mehr muss man selbst arbeiten um die gewünschte Köderanimation zu erhalten, da die Spitze natürlich anfängt sich stärker zu biegen. Naja, ist eben ein feines Solid-Tip Spitzchen und keine brettharte Holspitze. Nach der weichen Spitze kommt aber schnell der straffe Blank, der nach unten hin deutliche Reserven bietet. Die Rute kam prima mit einem 80er Hecht und einer 70er Barbe klar. Kleine Barsche haben trotzdem Spaß gemacht und ich hatte nicht das Gefühl als würde ich mit einem Besentil ein Brutfisch aus dem Wasser prügeln.
Im Sommer um die Beisflaute der Mittagszeit zu überbrücken, habe ich eine Pose montiert und versucht ein paar kleine raubende Rotfedern als Köderfisch zu fangen. Ich muss euch sagen, ich hatte unglaublich Freude wie die Spitze die kleinen Fische größer wirken liess.
Ich habe die Rute eine volle Saison lang durchgehend mit den bisher beschriebenen Methoden geangelt und von kleinen Schneidern bis zur ordentlichen Barbe alle Fische gut landen können.
Ein Manko gibt es dennoch. Bereits nach kurzer Zeit löste sich ein Aluring am Rollenhalter und klakerte beim Auswerfen hin und her. Das war super störend. Ich habe den Ring mit ein paar Tropfen Sekundenkleber wieder eingeklebt. Seither bewegt sich da nichts mehr. Kein großes Ding, aber sollte nicht sein. Das war einfach nicht richtig eingeklebt.
Inzwischen ist die farbliche Markierung an der Spitze auch sichtbar ausgeblichen, bleibt aber dennoch gut sichtbar.

Fazit

Fassen wir mal zusammen. Wir haben eine 2-teilige Spinnrute mit solid-tip mit einem UVP von knapp 100 Eur die aber real in den Läden für weniger als die Hälfte zu haben ist.
Für gute rund 50 Euro bekommt ist ein schickes Daiwa Rütchen, dass man recht breitgefächert einsetzen kann. Die 14g sind vielleicht etwas optimistisch, aber bis 10g macht die Rute einen guten Job. Die Sache mit Aluring ist nicht schön, aber einfach zu beheben. Vielleicht hatte ich in der Hinsicht ein Montagsmodell. Ja es gibt Ruten die deutlich besser in Sachen Feinfüligkeit etc. sind, aber mal Hand auf’s Herz, die gibt es nicht für 50 Euro. Wer in die Finesseangelei reinschnuppern möchte der macht hier meiner Meinung nach keinen Fehler sich die Silver Creek mal genauer anzuschauen. Ich habe sie damals im Angebot für unter 50 Euro bekommen und muss sagen, ich bereue den Kauf nicht. Aber auch so, wer ein Rute für den Bach sucht und hauptsächlich kleinere und leichtere Köder verwendet, kann die Rute mal ins Auge fassen. Wie gesagt, für um die 50 Eur sicher kein Fehler.

Inzwischen ist es meine Autorute und wenn es spontan an den Bach oder See geht, ist die Rute am Start.

persönliche Wertung für die Daiwa in Bereich Ruten bis 100 Eur

90
Gesamt- Wertung

Preis

10

Verarbeitung

7

Ausstattung

9

Verfügbarkeit

10

Spaßfaktor

9

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