Kategorie: Ruten

Graphiteleader Finezza Prototype GFPS-722L-T

Teilung2 teilig
Wurfgewicht0,6-8g
Länge2,18m
BeringungFuji TORZITE Titanium
GriffEVA
RollenhalterFuji TVS
Sonstigesfast Tapper
Gewicht72gr
Preis~500 Eur

in Kürze

Für UL Freaks definitiv ein Stöckchen dass mal angeschaut werden sollte.


Einsatzbereich

Diese Japanrute aus dem Hause Olympic wird in Japan als Rute für das sog. „Rockfishing“ geführt. In dem Fall auf eher kleinere Salzwasserfische. Den Fischen mit sehr feinem Gerät nachzustellen ist in Japan weit verbreitet. Für unsere Gewässer eignen sich die Ruten meist hervorragend für die leichte Angelei auf unsere heimischen Räuber. Durch den ursprünglichen Einsatzzweck ist die Rute natürlich auch salzwassertauglich.

Techniken und Methoden

Diese Rute ist eine 100% Ultralight Rute mit der man wunderbar Barschen, Forellen und Döbeln nachstellen kann. Ich verwende sich dabei entweder komplett „weightless“ sprich ohne zusätzliches Gewicht oder mit kleinen bzw. Micro-Jigs.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Vorne weg, diese Rute in Deutschland zu bekommen ist gar nicht so einfach. Tatsächlich kenne ich nur einen namenhaften Importeur aus der Schweiz der auch problemlos nach Deutschland liefert. Wer die Rutenbezeichnung in die Suchmaschine eingibt, landet unweigerlich beim entsprechenden Händler.
Als die Rute ankam dachte ich erst: „ist da überhaupt noch was im Futteral drin?“ 70gr wiegt das filigrane Stöckchen. Die Spitze ist superfein. Die Rute ist klassisch mittig geteilt, der obere Teil des Blanks unlackiert. Am unteren Teil schliesst ein lackierter Teil des Blanks an, auf welchem auch sämtliche Herstellerangaben usw. aufgedruckt sind. Akzente setzt die Rute mit roten Zierwicklungen, roten Zierelementen am Griffstück und Schraubgewinde des Rollenhalters welche ebenfalls in rot gehalten sind. Alles wirkt super fein, zierlich aber auch super hochwertig verarbeitet. Die Fuji Titanium Ringe sind Einstegringe und werden zum Spitzenring hin wirklich winzig. Das zeigt schon, hier muss mit feinen Schnüren geangelt werden. Der Hersteller gibt hier 0.3 – 0.6 PE als Richtwert an. Eine Rolle mit wirklich guter und feiner Bremse muss hier ebenfalls sein. Ansonsten besticht die Rute durch ihr Leichtgewicht und wirkt optisch wie ich finde einfach nur genial. Rot-schwarz erinnert mich ein wenig am meine Rock ’n Force wobei diese Rute doch nochmal einen draufsetzt.

Praxistest

Kleine Rolle, bespult mit einer feinen geflochtenen Schnur, montiert und ab ans Wasser.
Den ersten Test muss die Rute am kleinen Forellenbach hinter sich bringen. Ich spüre alles, jeden kleinen Kiesel, jedes kleine Krautstängelchen und jeden noch so zaghaften Anfasser. Bombastisch. Als der erste Fisch einstieg musste ich unweigerlich lachen und dachte nur „oha, gleich ein ordentlicher Brummer“. Herauskam kam dann eine knapp 25cm große Bachforelle. Da musste ich direkt nochmal lachen. Als nach ein paar Fischen der ähnlichen Größe dann eine etwas bessere Forelle mit knapp 35cm einstieg und sich in die Strömung stellte wurde das ganze spannend. Am Ende hat die Rute aber gezeigt, kein Problem, die Forelle landete sicher im Kescher und am Abend auf dem Teller. Die Spitze federt die Kopfschläge komplett ab. Nach etwa einem Drittel fängt der Blank an zu arbeiten und das Rückrad der so feinen Rute erstaunt. Da kommt noch richtig Power raus.
Zeit für einen Spotwechsel. Am Stillgewässer soll die Rute zeigen wie sie mit meinen geliebten Barschen zurechtkommt. Weightless, soll es gleich sein. Einen kleinen Köder montiert und ausgeworfen. Der erste Barsch liess auch nicht lange auf sich warten und wieder war der mutmaßliche Fisch deutlich kleiner als zunächst gedacht. Die feine Rute macht selbst mit den kleinen Barschen richtig Laune und wenn mal ein etwas größerer Räuber auf den Köder reinfällt, fängt der Spaß erst so richtig an. Hechte oder wirklich große Fische hatte ich damit bislang noch nicht am Haken, alles eher gesundes Mittelmaß oder aus Forellensicht gute Portionsgröße. Für dieses Spektrum hatte ich die Rute allerdings auch angedacht und da macht sie einfach einen grandiosen Job. Aber vorsichtig, die Spitze ist wirklich sehr filigran. In einem Moment der Unachtsamkeit hatte ich einen diesen fiesen Schnurtüddel, da ich nach eine Windböhe nicht aufgepasst habe. Ihr kennt das. Das ist die Art von Vertüddelung die man selbst nie hinbekommen würde egal wie sehr man sich auch anstrengt. Ich zog etwas zu sehr an der Schnur in der Hoffnung den einen Knoten doch noch lösen zu können und knack war die Spitze ab. Blöd. Ersatz gab es, hat aber gedauert und war nicht gerade günstig.

Fazit

Wer wirklich viel mit UL-Tackle unterwegs ist und auch gerne mal weightles fischt, der sollte sich die Rute auf alle Fälle mal genauer anschauen. Ab und an stößt man auch auf eine Gebrauchte in diversen Foren oder Verkaufsanzeigen. Das kann natürlich preislich sehr attraktiv sein. Die Rute wird man an unseren Gewässern nicht so oft sehen, schon alleine aufgrund des Preises. Aber eben auch aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit. Ich kann euch sagen, mir macht diese Rute wirklich unglaublichen Spaß, setze sie aber gezielt nur dort ein wo ich praktisch keinen übergroßen Fisch erwarte.

Graphiteleader Finezza Prototype GFPS-722L-T – Wertung im Bereich Ruten >250 Eur

90
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

10

Ausstattung

10

Verfügbarkeit

7

Spaßfaktor

10

Hearty Rise Rock ’n Force RF-702LL

Teilung2 teilig
Wurfgewicht1,5-14gr
Länge2,13m
BeringungFuji Titanium SIC
GriffDuplon
RollenhalterFuji Seat
Sonstigessolid tip
Gewicht89gr
UVP349 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Super vielseitig einsetzbare Rute mit Solid Tip aus dem Hause Hearty Rise. Eine Rute die nicht nur optisch überzeugt.


Einsatzbereich

Dieses leichte Stöckchen ist für die feine Angelei konzipiert und wird von Hearty Rise als UL Rute geführt.

Techniken und Methoden

Mit dieser Rute kann man eigentlich fast das gesamte Spektrum an Finesseangelei abdecken. Von Dropshot über verschiedene Montagen wie die klassischen Texas oder Carolina Rigs, sowie einfache Standard Jig Montagen.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Diese Rute hatte ich schon geraumer Zeit auf dem Schirm und immer wieder im Warenkorb, scheute aber ein wenig die Investition. Preislich ist die Rute nämlich durchaus schon im oberen Bereich anzusiedeln. Irgendwann war dann die Versuchung aber zu groß und das Stöckchen wurde bestellt. Im Netz fand ich seinerzeit recht wenig Berichte zur Rute, die die ich fand waren aber durchweg positiv und fast schon euphorisch. Ich fische die Rute inzwischen seit 3 Jahren und behaupte daher auch ein gutes Feedback zur Rute geben zu können.
Sie wird klassisch in einem soliden Futteral geliefert, welches auf alle Fälle guten Schutz gegen Kratzer usw. bietet aber wie für die Standardfutterrale üblich wenig Polsterung. Dennoch ist die Ausführung deutlich wertiger als bei den meisten anderen Ruten die ich bisher hatte. Der Blank selber ist schwarz gehalten, wobei viele Akzente in rot gesetzt wurden. Am Grifteil wurde ebenfalls in rot ein Muster aus Blitzen aufgebracht. Alles sehr fein und trotzdem ein Hingucker. Die Abschlusskappe im Duplon Griffstück ist ein goldenes Metallplätchen mit dem Hearty Rise Logo. Den Abschluss des Griffstücks bildet ein kleiner Gummiring, der Stöße beim Abstellen der Rute puffert. Der Rollenhalter von Fuji wird nach unten hin verschlossen. Die 2-stegigen Micro Guide Ringe sind perfekt gerade angebracht, feine rote Zierwicklungen runden das Gesamtbild ab. Die Ringe von Fuji sind in der Ausführung Titanium mit SIC Einlagen verbaut. Alles wirkt wertig und perfekt aufeinander abgestimmt. Nur der Verschluss des Rollenhalters wirkt ein wenig „billig“ im Vergleich zum Rest bietet aber bislang keinerlei Grund zur Beanstandung.

Praxistest

Zu Beginn habe ich die Rute mit einer 2500er Stradic Rolle kombiniert, da ich diese noch über hatte und sie farblich natürlich perfekt zur Rute passt. Kann man machen und die Kombo funktioniert so auch wunderbar. Inzwischen habe ich die Rolle durch eine 2000er Rolle von Daiwa ersetzt, die zwar farblich nicht mehr ganz so perfekt zusammenpasst, aber technisch einfach besser harmoniert. Man kann natürlich auch eine kleinere Rolle verwenden, am Ende ist das immer jedem selbst und den persönlichen Vorlieben überlassen. Für die Rute ist eine wertige geflochtene Schnur meiner Meinung nach jedoch unumgänglich. Was jetzt folgt ist vermutlich nicht mehr sehr objektiv wie ich gestehen muss. Das liegt aber schlicht und ergreifend daran, dass die Rute wie für mich gemacht ist. Bereits mit den ersten Würfen musste ich bemerken wie sich unweigerlich ein Lächeln im Gesicht breitmachte. Mit kleinsten Kördern und Gewichten spielt die Rute ihre Vorzüge perfekt aus. Und sie brachte mir auch instant Fisch. Drillvergnügen pur. Kleine Barsche oder auch kapitale Forellen, alles funktioniert bestens und macht die Rute problemlos mit. Selbst Hechte konnte ich mit der Rute gut landen. Mit der Dropshot-Montage ist diese Rute ein wahres Monster. Jeder Zupfer wird gnadenlos über den Blank zurückgemeldet. Ich bin von dieser Rute vom ersten Moment an wirklich geflasht und es wundert an der Stelle wohl nicht wenn ich euch sage, dass sie unweigerlich zur Lieblingsangel wurde. Ich habe heute noch die Rute bei fast jeder Tour dabei. Hat eine andere Kombo keinen Erfolg gebracht, habe ich auf meine RnF zurückgegriffen und ging so gut wie nie als Schneider als nach Hause. Wie gesagt, diese Rute ist wirklich wie für mich gemacht und passt einfach perfekt zu meiner Art der Angelei. Sehr überrascht war ich auch von der Solid Tip, welche alles andere als ein butterweiches Wabbelteil ist. Tatsächlich ist die Spitze relativ Straff und dabei natürlich dennoch solid tip typisch super flexibel. Kleine Jigs steckt die Spitze locker weg. Das Wurfgewicht ist durchaus realistisch angegeben wobei ich bei den 14gr keine Gewaltwürfe mehr machen würde. 10gr Dropshot-Gewicht mit Köder ist aber kein Thema.
Tja, ein kleiner Wermutstropfen bleibt dennoch. Das kleine Einlegeplättchen am Griffstück hat sich bei mir recht schnell abgelöst und ging irgendwann mal verloren gegangen. Das finde ich sehr schade. Das goldene Teilchen verleiht dem ganzen irgendwie nochmal etwas besonderes. Funktionell spielt das überhaupt gar keine Geige und stört mich deshalb auch nicht sonderlich. Trotzdem bin ich der Meinung, dass bei dem Preis so etwas nicht passieren dürfte.
Inzwischen ist auch der Duplonring überhalb des Rollenhalters nicht mehr geriffelt sondern durch die Nutzung spiegelglatt. Das ist zwar etwas schade, aber bei der häufigen Verwendung natürlich unvermeidbar. Irgendwie hätte ich mir da aber dennoch ein etwas anderes Material gewünscht, dass etwas langlebiger ist.

Fazit

Die Hearty Rise Rock ’n Force ist für mich nach wie vor eine extrem gelungene Rute und perfekt für die feine Angelei. Wer im Stillgewässer oder ruhigerem Fließgewässer den Räubern nachstellen will, der sollte sich das Teil wirklich mal anschauen. Ich würde sie defintiv sofort wieder kaufen!

Hearty Rise Rock ’n Force RF-702LL – Wertung im Bereich Ruten über 250 Eur

94
Gesamt- Wertung

Preis

9

Verarbeitung

9

Ausstattung

10

Verfügbarkeit

9

Spaßfaktor

10

Tailwalk Backhoo Rise S632L

Teilung2 teilig
Wurfgewicht0,9-7g
Länge1,91m
Beringung/
Anzahl
Fuji KR-Guides/
7
GriffDuplon
RollenhalterVSS
Sonstigesfast Tapper
UVP156 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Einstiegsrute für die UL Angelei aus dem Hause Tailwalk mit der ich erst im zweiten Anlauf richtig dicke wurde.


Einsatzbereich

Tailwalk gibt die Rute als leichte Barschrute für leichte Rigs und Jigs an. Das Wurfgewicht verrät, dass man hier mit eher kleinen Ködern unterwegs ist. Ich habe die Rute als Forellenrute am Bach verwendet.

Techniken und Methoden

Rigs im eigentlichen Sinne habe ich mit der Rute nicht gefischt. Zum Einsatz kamen leichte Jigs und Spoons mit jeweils einem Gesamtgewicht von maximal 5g.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ich war freudiger Erwartung als die Rute im üblichen Versandrohr geliefert wurde. Das Futterral von Tailwalk war nichts aussergewöhnliches aber aus stabilen Nylongewebe. Die Rute selbst ist ein Leichtgewicht, wobei aktuelle Rutenserien deutlich leichter daherkommen. Dennoch, das Stöckchen wiegt gefühlt so gut wie nichts. Die Verwarbeitung ist durchgehend ordentlich, an den Ringen sind dezente Zierwicklungen angebracht, der Blank ist nicht glattgeschiffen oder lackiert. Alle Ringe sind ordentlich und gerade aufgebracht, die Steckverbindung tip top. Am Griffstück verrät ein silberner Zierring mit dem Tailwalk Schriftzug woher die Rute stammt. Ansonsten hält man sich an den üblichen Aufdrucken. Das Modell und die üblichen Angaben zu Wurfgewicht und Schnurrklasse. Mehr braucht es auch nicht. Der Rollenhalter wird oben hin geschlossen und der Abschluss ist nicht auslaufend zum Blank hin. Im ersten Moment dachte ich, hm mag ich nicht, im zweiten Moment, nein mag ich nicht – heute sage ich – mag ich immer noch nicht. Mit dem Duplon konnte ich mich anfangs auch nicht so recht anfreunden. Meine anderen Ruten hatten in der Regel Kork. Das Duplon wirkte dagegen irgendwie „billig“ und fühlt sich nicht so schön an. Dieser Eindruck hat sich mittlerweile aber gelegt. Vermutlich weil sich das Material inzwischen durchgesetzt und man sich daran gewöhnt hat. Doch wie der Titel schon verrät, wurde ich nicht direkt mit der Rute warm. Doch so richtig begründen kann ich das objektiv betrachtet nicht. Dennoch fristete die Rute nach der ersten Saison erstmal 2 Jahre im Regal bevor ich es doch nochmal versuchen wollte und die Begeisterung dann doch noch aufkam.

Praxistest

Die Rute habe ich mit einer 2000er Rolle bestückt. Das geht natürlich auch noch deutlich leichter, doch ich muss sagen, dass ich grundsätzlich nicht kleiner als 2000er Rollen an meine Ruten montiere. Der Gewichtsunterschied ist für mich vernachlässigbar und mit 2000er oder 2500er Rollen bin ich einfach etwas variabler. Bespult habe ich die Rolle mit einer dünnen Geflochtenen. Der Balancepunkt war damit direkt am oberen Ende des Griffstückes.
Wie gesagt habe ich die Rute als Forellenrute verwendet. Ich war etwas skeptisch, da die Rute an sich recht straff wirkt und die Rückstellung der Spitze wirklich schnell ist. Das Schwabbelt wirklich überhaupt nichts. Überrascht war ich dann aber wie gut die Spitze dann aber bei einem Biss arbeitet und souverän Kopfschläge abfedert.
0,9g unteres Wurfgewicht, damit kam ich irgendwie gar nicht klar. Es mag an den Umständen wie Wind etc. gelegen haben, aber das wollte einfach nicht so richtig funktionieren. 1,5g Jig plus 3cm Gummiköder, damit lies sich arbeiten. Definitiv keine Rekkordweiten, aber für den Bach zumindest ausreichend. 3g Jig plus Köder war dann doch notwendig um einigermaßen zurecht zu kommen. Die Rückmeldung war gut. Bodenkontakt und Bisse wurden alle bis ins Handteil rückgemeldet. Der Drill der Forellen in der Strömung war ordentlich aber nie mit dem Gefühl die Rute ans Limit zu bringen. Ich habe in der ersten Saison einige Forellen in verschiedensten Größen landen können. von Winzlingen bis hin zu ordentlichen Portionsforellen im Bereich von 35cm. Die 1,91m machen es deutlich einfacher unter Bäumen und Ästen zu werfen oder sich durch’s Gestrüpp zu schlagen. Ideale Länge für kleine Bäche. Hört sich alles gut an oder? Ist es auch und trotzdem wollte der Funke einfach nicht überspringen. Vielleicht lag es an der straffen Spitze und der Tatsache dass ich zu der Zeit einfach schon deutlich mehr auf etwas weichere Solid-Tip Ruten eingeschossen war. Ich kann es nicht sagen, doch die Rute landete wie gesagt zunächst in Rutenständer.
Weder enttäuscht noch überzeugt, sondern einfach nur „irgendwie nicht so richtig mein Ding“.

Im zweiten Anlauf habe ich der Rute dann einfach nochmal eine Chance gegeben. Es gab eigentlich durchweg positive Punkte, also woran lags? Kann doch nicht sein.
Die Rute wieder ins Gepäck und neuer Anlauf. Bach, kleiner Fluss, die selben Bedingungen, die selben Gewässer, der gleiche Angler. Aber andere Köder!
Meine alten Jigs habe ich inzwischen durch Tungsten-Jigs ersetzt. Gummiköder habe ich kleine low-action und no-action Shads verwendet. 1g Tungsten Jig mit 3,5cm Gummiköder. Und siehe da, das macht Laune. Nein Rekkordweiten wirft man nicht, aber das braucht es am Bach nicht. Dafür wirft man genau. Rückmeldung genial. Macht Tungsten den Unterschied oder liegt es an den Ködern? Vermutlich beides. Jedenfalls hatte ich Freude und konnte mit den Ködern gut aggieren. 3g mit 4cm Gummiköder am Fluss, kein Problem. Wurfweiten ordentlich. Spoons und kleine Wobbler, da hat die Rute für mich dann Ausschlag gegeben. Wurfweiten sehr gut, Rückmeldung top, Köderspiel bestens. Mit dieser Kombination habe ich alles mögliche an Forellen, Döbel und Barschen gefangen. Ich bilde mir ein, keinen Biss verpasst zu haben. Die Rute hat hinten raus richtig Dampf, da wäre noch deutlich mehr gegangen als die Fische gefordert haben.
Der Funke ist endlich übergesprungen und die Backhoo und ich wurden Freunde. Inzwischen gehe und unheimlich gerne mit dieser Rute los um den Forellen nachzustellen.

Fazit

Als Barschrute würde ich der Backhoo Rise S632L nach wie vor nicht den Vorzug geben. Dafür ist sie mir persönlich ein wenig zu straff. Zumindest für die Angeltechniken die ich meist einsetze. Wer mit kleinen Twitchbaits unterwegs ist, der wird damit aber sicher seine Freude haben. Wenn es im Frühjahr wieder auf die Forellen geht, dann habe ich die Rute definitiv dabei. Die relativ kurze Gesamtlänge, das leichte Gewicht und die Robustheit überzeugen.
Die Rute habe ich damals im Angebot deutlich unterhalb des UVPs ergattern können und war damit für mich im oberen Bereich der günstigen Ruten bis 100 Euro. Dafür erhält man eine wirklich schöne Rute ohne viel Schnickschnack dafür mit JDM Feeling. Würde ich sie wieder kaufen? Eindeutig – ja!

Tailwalk Backhoo Rise S632L – Wertung im Bereich Ruten 100 – 250 Eur

72
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

8

Ausstattung

8

Verfügbarkeit

4

Spaßfaktor

8

Kommentar zur Bewertung:
Die schlechte Wertung in Sachen Verfügbarkeit schlägt hier natürlich stark durch. Die Rute ist schon länger auf dem Markt und fast nicht mehr zu bekommen.
Dennoch ist es meiner Meinung nach auch wichtig zu wissen, ob man überhaupt die Möglichkeit hat an eine Rute heranzukommen. Das beste Produkt der Welt bringt einem nichts wenn es nicht zu haben ist.

Review der Daiwa Rute

Daiwa Silver Creek UL Spin
Teilung2 teilig
Wurfgewicht3-14g
Länge2,20m
Beringung/
Anzahl
Titanium-Oxid/
9
GriffEVA
RollenhalterSkeleton
SonstigesSolid-Tip mit farbiger Markierung
UVP96 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Eine günstige Rute die sich im Praxistest für meine Angelei gut geschlagen hat.
Welche Vor- und Nachteile, Mankos und Besonderheiten die Rute mitsichbringt und für wen diese interessant sein könnte erfahrt im folgenden Artikel


Einsatzbereich

Ich habe diese Rute in kleinen Fließgewässern sowie in Stillgewässern gestestet. Und das sind meiner Meinung nach auch die Gewässer in denen diese Rute eingesetzt werden sollte.
Mit einem maximalen Wurfgewicht von 14g wird auch klar, dass diese Rute für das Angeln an sehr großen Flüssen mit starker Strömung eher nicht geeignet ist.

Techniken und Methoden

Die meiste Zeit habe ich mit der Silver Creek Rigs wie Dropshot, Carolina-Rig, Splitshot-Rig sowie das Free-Rig geangelt. Auch das klassische Jiggen mit Gummiködern sowie Hardbaits habe ich getestet.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ein weiss-grauer Blank? Meine Ruten sind bisher ja klassisch schwarz. Aber warum nicht. So aufdringlich ist weiss auch nicht. In Kombination mit den schwarzen und roten Elementen am Griffstück und Rollenhalter wirkt es eigentlich ganz schick. Rot-Schwarz, da bieten sich auch direkt einige Rollen in passender Farbkombination an.
Die farbliche Markierung an der Spitze fiel mir erst nicht auf. Dezent und trotzdem gut sichtbar. Allgemein finde ich so eine farbliche Markierung an feinen Spitzen sehr gut. Man kennt das ja auch von den Feeder-Ruten. Die Ringe waren bei meiner Rute alle sauber und gerade angebracht. Keine Lacknasen oder ähnliches. Allgemein wirkte die Rute sehr ordentlich verarbeitet.

Praxistest

Zunächst, die Frage der Rolle. Ich habe die Rute mit einer 2500er Shimano Stradic bestückt. Die Rute war damit gut ausbalanciert und die Kombo fühlte sich stimmig an. Geflochtene drauf und los gings.
Die ersten Einsätze hat die Rute mit Spoons und kleinen Jigs im Bach hinter sich gebracht. Da ich sonst nur mit deutlich kürzeren Ruten dort unterwegs bin, fand ich die 2,20m im Gestrüpp etwas stöhrend. Aber das kommt sicherlich auch darauf an, was man sonst so gewohnt ist. Angenehm war dagegen, dass man auch mal leichter über einen Ast oder Strauch angeln konnte. Die großen Wurfweiten spielen in so einem kleinen Gewässer keine Rolle, s.d. ich hier gut zurecht kam. Auch mit Spoons die um die 2,5g wogen kam ich gut zurecht. Bei den Jigs hatte ich anfangs direkt mit 3g gestartet. Wie gesagt, wenn die Wurfweit keine Rolle spielt, geht das wunderbar. Spoons liessen sich gut führen, die Spitze arbeitet dabei gut mit ist aber deutlich straffer als bei einer klassischen Spoonrute. Kleine Forellen und Döbel waren zu erwarten. Die Bisse kamen sauber an, die Spitze dämpfte gut und ich hatte praktisch keine Aussteiger. Zeit einen Spinner zu montieren. Auch der wird souvären in die Gumpen des kleinen Baches geschleudert. Die Spitze arbeitet hier schon etwas mehr, aber alles im Rahmen. Am Forellensee konnte ich die Wurfweiten mit den niedrigen Gewichten testen oder irgendwelche Äste im Weg zu haben. Wie zu erwarten war, erzielt man mit 2g keine Rekorde, aber die Wurfweite ist ok. Man muss auch sagen, man bewegt sich hier ausserhalb der Angabe des Herstellers. Ab 5g kommt man dann auch auf gute Weiten, 7-8g waren sehr gut. 10g am Rig kein Problem beim Jig empfand ich 10g als zu viel, da wollte ich nicht mehr wirklich durchziehen.
Zeit zu meiner liebsten Angelei zu wechseln und ein paar Rigs zu angeln. Am Baggersee mit einer maximalen Tiefe von ca. 6m habe ich zunächst die Dropshotmontage gestestet. Ein Drophshotgewicht von 7-10g war perfekt. Die Spitze federt gut aber nicht zuviel. Ich mag Solid-Tip Spitzen für dieses Rig am See sehr gerne und komme damit prima zurecht. Kleine Zupfer merkt man direkt und sieht sie auch in der Spitze. Beim C-Rig und T-Rig habe ich ebenfalls gute Erfahrungen gemacht und kann sagen, dass die Rute hier alles sauber mitmacht. Zeit ein wenig zu variieren. Splitshotrig im kleinen Fluss. Man spürt den Kontakt zum Grund, kleine Anfasser kommen im Handteil an, klasse. Nochmal zurück zum Jiggen. 5g Jig drauf. In der Strömung kein Problem. Im See, klar wie gesagt, keine Rekorde in Sachen Wurfweite, aber funktioniert wunderbar. Als Köder habe ich schlanke Gummifische in Größen von 5-8cm verwendet. Je größer der Widerstand durch die Köder und verwendeten Gewichte ist, desto mehr muss man selbst arbeiten um die gewünschte Köderanimation zu erhalten, da die Spitze natürlich anfängt sich stärker zu biegen. Naja, ist eben ein feines Solid-Tip Spitzchen und keine brettharte Holspitze. Nach der weichen Spitze kommt aber schnell der straffe Blank, der nach unten hin deutliche Reserven bietet. Die Rute kam prima mit einem 80er Hecht und einer 70er Barbe klar. Kleine Barsche haben trotzdem Spaß gemacht und ich hatte nicht das Gefühl als würde ich mit einem Besentil ein Brutfisch aus dem Wasser prügeln.
Im Sommer um die Beisflaute der Mittagszeit zu überbrücken, habe ich eine Pose montiert und versucht ein paar kleine raubende Rotfedern als Köderfisch zu fangen. Ich muss euch sagen, ich hatte unglaublich Freude wie die Spitze die kleinen Fische größer wirken liess.
Ich habe die Rute eine volle Saison lang durchgehend mit den bisher beschriebenen Methoden geangelt und von kleinen Schneidern bis zur ordentlichen Barbe alle Fische gut landen können.
Ein Manko gibt es dennoch. Bereits nach kurzer Zeit löste sich ein Aluring am Rollenhalter und klakerte beim Auswerfen hin und her. Das war super störend. Ich habe den Ring mit ein paar Tropfen Sekundenkleber wieder eingeklebt. Seither bewegt sich da nichts mehr. Kein großes Ding, aber sollte nicht sein. Das war einfach nicht richtig eingeklebt.
Inzwischen ist die farbliche Markierung an der Spitze auch sichtbar ausgeblichen, bleibt aber dennoch gut sichtbar.

Fazit

Fassen wir mal zusammen. Wir haben eine 2-teilige Spinnrute mit solid-tip mit einem UVP von knapp 100 Eur die aber real in den Läden für weniger als die Hälfte zu haben ist.
Für gute rund 50 Euro bekommt ist ein schickes Daiwa Rütchen, dass man recht breitgefächert einsetzen kann. Die 14g sind vielleicht etwas optimistisch, aber bis 10g macht die Rute einen guten Job. Die Sache mit Aluring ist nicht schön, aber einfach zu beheben. Vielleicht hatte ich in der Hinsicht ein Montagsmodell. Ja es gibt Ruten die deutlich besser in Sachen Feinfüligkeit etc. sind, aber mal Hand auf’s Herz, die gibt es nicht für 50 Euro. Wer in die Finesseangelei reinschnuppern möchte der macht hier meiner Meinung nach keinen Fehler sich die Silver Creek mal genauer anzuschauen. Ich habe sie damals im Angebot für unter 50 Euro bekommen und muss sagen, ich bereue den Kauf nicht. Aber auch so, wer ein Rute für den Bach sucht und hauptsächlich kleinere und leichtere Köder verwendet, kann die Rute mal ins Auge fassen. Wie gesagt, für um die 50 Eur sicher kein Fehler.

Inzwischen ist es meine Autorute und wenn es spontan an den Bach oder See geht, ist die Rute am Start.

persönliche Wertung für die Daiwa in Bereich Ruten bis 100 Eur

90
Gesamt- Wertung

Preis

10

Verarbeitung

7

Ausstattung

9

Verfügbarkeit

10

Spaßfaktor

9