Kategorie: reviews

Mikado EVA JAWS

Teilung1 großes Hauptfach
Länge36cm
Breite23cm
Höhe25cm
Farbeschwarz/rot
Preisca. 55 Euro*
* Stand Juni 2024

in Kürze

Tasche, Rucksack, Kiepe oder Bakkan. Wer sein Tackle verstauen und transportieren möchte, hat die Qual der Wahl. Ich habe mir mal einen Bakkan von Mikado genauer angeschaut.


Der Bakkan, die Lösung aller Dinge?

Wer zum Angeln geht, steht unweigerlich vor dem Thema seine sieben Sachen möglichst praktisch ans Wasser zu bringen. Je nach Angelei und persönlichen Vorlieben gibt es inzwischen für jeden eine entsprechende Lösung aus der Angel- und/ oder Freizeitindustrie. Während Fliegenfischer sich oftmals mit ihrer Weste begnügen, benötigen andere Angler meist deutlich mehr. Viele Angler wollen gerne auf alle möglichen Eventualitäten gerüstet sein und kommen mit einer kleinen Bauchtasche oft nicht aus. Vor allem dann, wenn man wie ich gerne beim Angeln verschiedene Dinge versucht, hat man schnell viel Krimskrams zusammen. Taschen, Rucksäcke und Bakkans bieten da viel Stauraum.
Manchmal vielleicht sogar zu viel 🙂
Bakkans haben mich in der Vergangenheit nie so richtig überzeugt und ich habe mich meist für eine Tasche oder einen Rucksack entschieden. Nachdem in meinem Umfeld aber immer wieder Bakkans auftauchten wurde ich dann einfach doch neugierig. Irgendwas muss die Leute ja daran begeistern. Also einen Anruf beim Händler meines Vertrauens getätigt und wenige Tage später hatte ich einen schicken neuen Bakkan zuhause.
Um die Eingangsfrage zu beantworten; ist der Bakkan die ulitmative Lösung aller Dinge?
Aus meiner Sicht, nein. Sollte man die Idee Bakkan daher gleich wieder verwerfen? Definitiv nicht! Sie erfreuen sich nicht ohne Grund großer Beliebtheit.

Wann macht ein Bakkan Sinn?

Bakkans werden prominent in zwei Fällen sehr gerne verwendet. Zum einen bei Bootsanglern und zum anderen bei den Forellenteichanglern. Da die Lösung aber auch ausserhalb dieser beiden Sparten wirklich sehr praktisch sein kann, lohnt ein Blick abseits dieser beiden Einsatzbereiche.
Für mich spielt der Bakkan dann seine Vorzüge am besten aus, wenn man nicht ständig mobil unterwegs ist und eher immer am selber Spot angelt. Sehr praktisch fand ich den Bakkan zum Beispiel beim Buhnenangeln in Holland, wenn man sich eher auf 2,3 Buhnen fokussiert und diese über längere Zeit ausangelt. Wenn ich mit wenig Ausrüstung unterwegs bin und viel Strecke mache, ist der Bakkan für mich persönlich keine gute Lösung, da dieser auf Dauer einfach zu unbequem zum tragen ist.

Kurze Pause beim Angeln. Die Rutenhalter am Bakkan sind dabei äusserst praktisch

Was ist die beste Größe eines Bakkans?

Leute, die Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Schaut euch am besten mal Modelle im Angelladen oder bei Freunden an. Dann könnt ihr abschätzen ob ihr eure Sachen unterbringt.
Für mich sind die kleinen bis mittelren Versionen am idealsten. Die großen Ausführungen sind dann echt gut, wenn man wirklich viel mitnehmen möchte. Aber ständig rumschleifen will man das Teil dann wohl eher nicht. Mit meinem Bakkan von Mikado in der Ausführung L bin ich bisher bestens zurechtgekommen. Größer muss er nicht sein. Zumindest nicht für unterwegs.

Den Mikado Bakkan gibt es in mehreren Ausführungen. Die Größe L hat die Maße 36x23x25cm, während die größere XL Variante 45x27x28cm aufweist.
Das sind die beiden Ausführungen in der typischen Bakkanform. Es gibt noch weitere Modelle, die dann aber im Aufbau etwas anders gestalltet und daher hier nicht berücktigt sind.

3 Köderboxen, ein Minibakkan mit Kleinzeugs, Angelpapiere, kleine Hardbaitbox, Rigwallet, Mückenspray und kleine Wasserflasche.

Für einen Angeltag auf Barsch, habe ich meistens zwei Ruten am Start, sowieso diverse Köder je nach Rig das ich gerade fischen möchte. Also zwei bis drei Köderboxen, Hacken, Gewichte, Vorfachmaterial, Kleinzeugs, Zange, Scale, Kescher und ein wenig Proviant. Je nachdem wie ich packe passt auch noch eine Regenjacke in den Bakkan. Bisher war die Variante L für mich wie gesagt ausreichend.

Packmöglichkeiten gibt es viele. Platz für ein wenig Anglerproviant ist dabei meist immer

Preissegment

Der Mikado Jaws in der Größe L wird mit einem UVP von rund 79 Euro angegeben. Meistens bekommt ihr ihn aber schon günstiger, so um die 55 Euro. In der XL Variante müsst ihr meist so um die 75 Euro rechnen. Damit liegt Mikado preislich sehr attraktiv im Vergleich zu anderen Herstellern am deutschen Markt.
Die Preisspanne von Hersteller zu Hersteller ist bei Bakkans wirklich enorm. Von 30 Euro bis hin zu weit über 300 ist da gar kein Problem. Wer genau hinschaut wird auch schnell erkennen, dass sich die Bakkans oftmals sehr ähneln und nur hier und da durch Kleinigkeiten voneinander abweichen. Wer also nicht auf eine bestimmte Marke fixiert ist, sollte durchaus vergleichen.

Ausstattung und Aufbau

Der Mikado Jaws Bakkan folgt dem klassischen Bakkanaufbau. Im Prinzip ist das eine EVA Box mit stabiler Aussenwand. Sprich der Bakkan ist zwar etwas flexibel, aber die Aussenwände wabbeln nicht rum und falten sich nicht zusammen. Solche gibt es gerade im niedrigen Preissegement durchaus auch oft. Ansonsten ist das eine Box mit Deckel, die mit einem Reissverschluss verschlossen werden kann. Der Deckel ist aus Kunststoff und bietet eine harte Oberfläche.
Aussen befinden sich vier Rutenhalter, die beiden Tragegriffe, der Schultergurt und jeweils an den Längsseiten zwei „Henkel“ an denen zum Beispiel Köder aufgehängt werden können wenn man diese im Wechsel einsetzt. Mehr ist das nicht. Aber passt auch.
Andere Hersteller verzichten zum Beispiel auf zwei Rutenhalten oder haben noch eine vorgefertigte Halterung für eine Zange. Andere haben noch eine aufgesetzte Tasche auf der Längsseite. Hier müsst ihr einfach schauen worauf ihr besonderen Wert legt.
Ich persönlich hätte zu gunsten einer Zangenhalterung zum Beispiel auf einen oder zwei Rutenhalter verzichten können. Aber geht auch so.
Eine Sache vermisse ich jedoch tatsächlich sehr. Manche Hersteller haben im inneren im Deckel noch ein Netzfach integriert. Das ist super praktisch für Angelpapiere oder Rigwallets. Es sind am Ende diese Kleinigkeiten die einen Unterschied machen. Ob es für jemanden ein K.O. Kriterium ist, muss wieder jeder für sich entscheiden.

praktisch, in die Rutenhalter passen auch Scale und Kescher

Fazit

Preislich im Mittelfeld, solide verarbeitet, ansprechende Optik, ist der Mikado Jaws Bakkan für mich eine wirklich tolle Lösung für meine Bootsangelei. Die Rutenhalter nutze ich zum Beispiel einfach auch für meine Scale und Zangen oder für den Kescher. Das Netzfach im Deckel vermisse ich zwar, aber im inneren ist auch so ausreichend Platz. Das Mikado auf die kleine Tasche die andere aussen aufgesetzt haben verzichtet hat, spielt mir in die Karten. Die hätte ich als störend empfunden. Im Grunde hätte ich als Verbesserungsvorschlag nur das fehlende Netzfach im Innendeckel.

Mikado Jaws EVA (Bakkan) L

93
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

10

Format

9

Verfügbarkeit

10

Meiho VS 3020 NS

Teilung4 feste Fächer
mit variablen Trennen
Gewichtca. 260g
Länge255mm
Breite190mm
Höhe28mm
Farbeclear/smoke
Preisca. 14 Euro*
* Stand Feb.2024
Teilung4 feste Fächer
mit variablen Trennen
Länge205mm
Breite145mm
Höhe27mm
Farbesmoke
Preisca. 8 Euro*
* Stand Feb.2024

in Kürze

Irgendwann begibt sich jeder auf die Suche nach einer passenden Lösung um die Köder vernünftig zu lagern um beim Angeln transportieren zu können. Was meine Suche ergab, möchte ich euch hier vorstellen.


Viele Boxenstopps bis zum Ziel

Irgendwann reicht es einem nicht mehr die 2,3 Köder die man sich einzeln irgendwo auf der Resterampe oder von Opa geschnorrt hat dabei zu haben. Spätestens dann wenn man anfängt zu experimentieren und die verschiedenen Aspekte der modernen Angelei ergründen will, sammelt man sich unweigerlich einen Köder Gummidschungel an. Und dann kommt irgendwann die Frage, wie lagere ich die Dinger? Vor allem dann wenn manche hundserbärmlich nach Knoblauch, Gammelschrimps oder sonstigen Dingen riechen. Ja ganz klar, Boxen müssen her. Ist nichts neues und haben sich schon tausende Angler vor einem überlegt. Und da beginnt dann oftmals eine Geschichte des Scheiterns. Vom irgendwelchen Verpackungsboxen bis hin zu Baumarktboxen versucht man sich quer durch die Regale der modernen Plastikwelt um am Ende festzustellen – passt alles nur so semi.

Welche Lösung habe ich für mich gefunden?

Spätestens jetzt fragen sich sicher einige so – „Ey, es sind Boxen geh in den Angelladen, kauf die ne Box und gut is! Keine Raketenwissenschaft!“

Ja und nein. Denn nicht alle Boxen sind gleich und nicht alle Boxen passen auch zu restlichen Ausrüstung. Die beste und most epic fancy Box der Welt bringt mir nichts, wenn sie nicht in meinem Tasche passt.

Vorne weg, die perfekte all-in-one Lösung, für alle Einsatzzwecke gibt es nicht. Oder ich habe sie noch nicht gefunden. Aber es gibt durchaus eine Lösung, die zumindest die Hauptbereiche abdeckt und das ist doch schon mal was.

Wie soll es auch anders sein, am Ende lande ich mal wieder bei den Japanern. Wenn die etwas wirklich gut können, dann ist das Dinge einpacken und umverpacken. Da wundert es nicht, dass sie auch coole Boxen für Angler haben. Und die werden von euch sicherlich auch schon einige kennen. Die Boxen aus der Meiho VS 3020 Reihe. Was war ich froh, als ich die Teile gefunden hatte. Vor allem die flache Ausführung war das wonach ich gesucht habe. Ihr könnt beim Hersteller mal schauen, das Angebot beinhaltet recht viele verschiedene Ausführungen in clear und smoke.

Vor allem die flache Version der Boxen finde ich persönlich für meine ganzen Forellen und Barschköder einfach genial. 28mm Höhe reichen dicke aus und die kleinen Gummis Portionsgerecht ans Wasser zu führen. Und das Schöne dabei ist, ich kann gleich mehrere Boxen in meiner Tasche mitnehmen. Schliesslich kann ich mich ja nie so richtig entscheiden was ich dabei haben möchte und habe immer zu viel mit und dennoch nie das Richtige. Man kennt’s. Wer nicht, der darf mir gerne sein Geheimnis verraten.

Wunderbare Ergänzung

vom polnischen Hersteller Mikado

Mit meinen Meihoboxen war soweit glücklich. Zwar konnte ich sie in meiner kleinen Gürteltasche oder wie man heute sagt, Hippbag, nicht mitnehmen, weil zu groß, aber für die Slingbag waren sie ideal. Und dann stolpere ich da über Mikado. Die Kollegen aus Polen haben die Meihobox einfach ein wenig geschrumpft jedoch nicht in der Höhe. Wie geil ist das denn?! Bäm, passt die Box jetzt auch bequem in die Hippbag. Für eine schnelle Nummer nach Feierabend perfekt. Da braucht man tatsächlich nicht viel und eine Box reicht dicke aus. Da gilt wirklich Minimalist ist Trumpf.

Mikado Boxen in der Hippbad. 3 Stück passen locker rein, 4 gepresst.


Die Boxen sind die perfekte Ergänzung zu den Meiho VS3020, s.d. ich inzwischen dazu übergangen bin, alle anderen Boxen die ich so habe in den Tacke-Keller zu verbannen. Man hat doch auch eine gewissen Vorratshaltung an Ködern. Ihr nicht? Wie macht ihr das? Jedenfalls sind die Boxen zum wegschmeissen dann doch zu schade und als Vorratsbox im Regal passt das schon. Auch wenn mein innerer Monk schreit und den Einheitslook unbedingt umsetzen möchte. Noch schreit der Sparschwabe lauter.

Mikado (links) und Meiho VS3020 (rechts) im Vergleich.


Grenzen der Boxen

Ja natürlich haben die Boxen, egal ob Meiho oder Mikado ihre Grenzen. Spätestens dann wenn es um voluminösere Köder geht. Die etwas höhere Ausführung lässt sich zwar auch gut für Hardbaits verwenden, stösst aber irgendwann auch auf ihre Grenzen. Aber hey, welche Box tut das nicht? Gleiches gilt natürlich auch für größere Gummis. Die krasse Hechtköderbox wird man damit wohl eher nicht umsetzen können. Da ich aber einen Großteil meiner Angelzeit den Barschen nachstelle und auch eher im UL Bereich unterwegs, spielt das für mich nicht die große Geige. Für kleine Köder und UL Köder habe ich meine Lösung gefunden.

Meiho VS3020 Serie

88
Gesamt- Wertung

Preis

7

Verarbeitung

9

Format

9

Verfügbarkeit

10

Mikado Softbait Box

88
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

9

Format

9

Verfügbarkeit

9

Graphiteleader Finezza Prototype GFPS-722L-T

Teilung2 teilig
Wurfgewicht0,6-8g
Länge2,18m
BeringungFuji TORZITE Titanium
GriffEVA
RollenhalterFuji TVS
Sonstigesfast Tapper
Gewicht72gr
Preis~500 Eur

in Kürze

Für UL Freaks definitiv ein Stöckchen dass mal angeschaut werden sollte.


Einsatzbereich

Diese Japanrute aus dem Hause Olympic wird in Japan als Rute für das sog. „Rockfishing“ geführt. In dem Fall auf eher kleinere Salzwasserfische. Den Fischen mit sehr feinem Gerät nachzustellen ist in Japan weit verbreitet. Für unsere Gewässer eignen sich die Ruten meist hervorragend für die leichte Angelei auf unsere heimischen Räuber. Durch den ursprünglichen Einsatzzweck ist die Rute natürlich auch salzwassertauglich.

Techniken und Methoden

Diese Rute ist eine 100% Ultralight Rute mit der man wunderbar Barschen, Forellen und Döbeln nachstellen kann. Ich verwende sich dabei entweder komplett „weightless“ sprich ohne zusätzliches Gewicht oder mit kleinen bzw. Micro-Jigs.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Vorne weg, diese Rute in Deutschland zu bekommen ist gar nicht so einfach. Tatsächlich kenne ich nur einen namenhaften Importeur aus der Schweiz der auch problemlos nach Deutschland liefert. Wer die Rutenbezeichnung in die Suchmaschine eingibt, landet unweigerlich beim entsprechenden Händler.
Als die Rute ankam dachte ich erst: „ist da überhaupt noch was im Futteral drin?“ 70gr wiegt das filigrane Stöckchen. Die Spitze ist superfein. Die Rute ist klassisch mittig geteilt, der obere Teil des Blanks unlackiert. Am unteren Teil schliesst ein lackierter Teil des Blanks an, auf welchem auch sämtliche Herstellerangaben usw. aufgedruckt sind. Akzente setzt die Rute mit roten Zierwicklungen, roten Zierelementen am Griffstück und Schraubgewinde des Rollenhalters welche ebenfalls in rot gehalten sind. Alles wirkt super fein, zierlich aber auch super hochwertig verarbeitet. Die Fuji Titanium Ringe sind Einstegringe und werden zum Spitzenring hin wirklich winzig. Das zeigt schon, hier muss mit feinen Schnüren geangelt werden. Der Hersteller gibt hier 0.3 – 0.6 PE als Richtwert an. Eine Rolle mit wirklich guter und feiner Bremse muss hier ebenfalls sein. Ansonsten besticht die Rute durch ihr Leichtgewicht und wirkt optisch wie ich finde einfach nur genial. Rot-schwarz erinnert mich ein wenig am meine Rock ’n Force wobei diese Rute doch nochmal einen draufsetzt.

Praxistest

Kleine Rolle, bespult mit einer feinen geflochtenen Schnur, montiert und ab ans Wasser.
Den ersten Test muss die Rute am kleinen Forellenbach hinter sich bringen. Ich spüre alles, jeden kleinen Kiesel, jedes kleine Krautstängelchen und jeden noch so zaghaften Anfasser. Bombastisch. Als der erste Fisch einstieg musste ich unweigerlich lachen und dachte nur „oha, gleich ein ordentlicher Brummer“. Herauskam kam dann eine knapp 25cm große Bachforelle. Da musste ich direkt nochmal lachen. Als nach ein paar Fischen der ähnlichen Größe dann eine etwas bessere Forelle mit knapp 35cm einstieg und sich in die Strömung stellte wurde das ganze spannend. Am Ende hat die Rute aber gezeigt, kein Problem, die Forelle landete sicher im Kescher und am Abend auf dem Teller. Die Spitze federt die Kopfschläge komplett ab. Nach etwa einem Drittel fängt der Blank an zu arbeiten und das Rückrad der so feinen Rute erstaunt. Da kommt noch richtig Power raus.
Zeit für einen Spotwechsel. Am Stillgewässer soll die Rute zeigen wie sie mit meinen geliebten Barschen zurechtkommt. Weightless, soll es gleich sein. Einen kleinen Köder montiert und ausgeworfen. Der erste Barsch liess auch nicht lange auf sich warten und wieder war der mutmaßliche Fisch deutlich kleiner als zunächst gedacht. Die feine Rute macht selbst mit den kleinen Barschen richtig Laune und wenn mal ein etwas größerer Räuber auf den Köder reinfällt, fängt der Spaß erst so richtig an. Hechte oder wirklich große Fische hatte ich damit bislang noch nicht am Haken, alles eher gesundes Mittelmaß oder aus Forellensicht gute Portionsgröße. Für dieses Spektrum hatte ich die Rute allerdings auch angedacht und da macht sie einfach einen grandiosen Job. Aber vorsichtig, die Spitze ist wirklich sehr filigran. In einem Moment der Unachtsamkeit hatte ich einen diesen fiesen Schnurtüddel, da ich nach eine Windböhe nicht aufgepasst habe. Ihr kennt das. Das ist die Art von Vertüddelung die man selbst nie hinbekommen würde egal wie sehr man sich auch anstrengt. Ich zog etwas zu sehr an der Schnur in der Hoffnung den einen Knoten doch noch lösen zu können und knack war die Spitze ab. Blöd. Ersatz gab es, hat aber gedauert und war nicht gerade günstig.

Fazit

Wer wirklich viel mit UL-Tackle unterwegs ist und auch gerne mal weightles fischt, der sollte sich die Rute auf alle Fälle mal genauer anschauen. Ab und an stößt man auch auf eine Gebrauchte in diversen Foren oder Verkaufsanzeigen. Das kann natürlich preislich sehr attraktiv sein. Die Rute wird man an unseren Gewässern nicht so oft sehen, schon alleine aufgrund des Preises. Aber eben auch aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit. Ich kann euch sagen, mir macht diese Rute wirklich unglaublichen Spaß, setze sie aber gezielt nur dort ein wo ich praktisch keinen übergroßen Fisch erwarte.

Graphiteleader Finezza Prototype GFPS-722L-T – Wertung im Bereich Ruten >250 Eur

90
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

10

Ausstattung

10

Verfügbarkeit

7

Spaßfaktor

10

Hearty Rise Rock ’n Force RF-702LL

Teilung2 teilig
Wurfgewicht1,5-14gr
Länge2,13m
BeringungFuji Titanium SIC
GriffDuplon
RollenhalterFuji Seat
Sonstigessolid tip
Gewicht89gr
UVP349 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Super vielseitig einsetzbare Rute mit Solid Tip aus dem Hause Hearty Rise. Eine Rute die nicht nur optisch überzeugt.


Einsatzbereich

Dieses leichte Stöckchen ist für die feine Angelei konzipiert und wird von Hearty Rise als UL Rute geführt.

Techniken und Methoden

Mit dieser Rute kann man eigentlich fast das gesamte Spektrum an Finesseangelei abdecken. Von Dropshot über verschiedene Montagen wie die klassischen Texas oder Carolina Rigs, sowie einfache Standard Jig Montagen.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Diese Rute hatte ich schon geraumer Zeit auf dem Schirm und immer wieder im Warenkorb, scheute aber ein wenig die Investition. Preislich ist die Rute nämlich durchaus schon im oberen Bereich anzusiedeln. Irgendwann war dann die Versuchung aber zu groß und das Stöckchen wurde bestellt. Im Netz fand ich seinerzeit recht wenig Berichte zur Rute, die die ich fand waren aber durchweg positiv und fast schon euphorisch. Ich fische die Rute inzwischen seit 3 Jahren und behaupte daher auch ein gutes Feedback zur Rute geben zu können.
Sie wird klassisch in einem soliden Futteral geliefert, welches auf alle Fälle guten Schutz gegen Kratzer usw. bietet aber wie für die Standardfutterrale üblich wenig Polsterung. Dennoch ist die Ausführung deutlich wertiger als bei den meisten anderen Ruten die ich bisher hatte. Der Blank selber ist schwarz gehalten, wobei viele Akzente in rot gesetzt wurden. Am Grifteil wurde ebenfalls in rot ein Muster aus Blitzen aufgebracht. Alles sehr fein und trotzdem ein Hingucker. Die Abschlusskappe im Duplon Griffstück ist ein goldenes Metallplätchen mit dem Hearty Rise Logo. Den Abschluss des Griffstücks bildet ein kleiner Gummiring, der Stöße beim Abstellen der Rute puffert. Der Rollenhalter von Fuji wird nach unten hin verschlossen. Die 2-stegigen Micro Guide Ringe sind perfekt gerade angebracht, feine rote Zierwicklungen runden das Gesamtbild ab. Die Ringe von Fuji sind in der Ausführung Titanium mit SIC Einlagen verbaut. Alles wirkt wertig und perfekt aufeinander abgestimmt. Nur der Verschluss des Rollenhalters wirkt ein wenig „billig“ im Vergleich zum Rest bietet aber bislang keinerlei Grund zur Beanstandung.

Praxistest

Zu Beginn habe ich die Rute mit einer 2500er Stradic Rolle kombiniert, da ich diese noch über hatte und sie farblich natürlich perfekt zur Rute passt. Kann man machen und die Kombo funktioniert so auch wunderbar. Inzwischen habe ich die Rolle durch eine 2000er Rolle von Daiwa ersetzt, die zwar farblich nicht mehr ganz so perfekt zusammenpasst, aber technisch einfach besser harmoniert. Man kann natürlich auch eine kleinere Rolle verwenden, am Ende ist das immer jedem selbst und den persönlichen Vorlieben überlassen. Für die Rute ist eine wertige geflochtene Schnur meiner Meinung nach jedoch unumgänglich. Was jetzt folgt ist vermutlich nicht mehr sehr objektiv wie ich gestehen muss. Das liegt aber schlicht und ergreifend daran, dass die Rute wie für mich gemacht ist. Bereits mit den ersten Würfen musste ich bemerken wie sich unweigerlich ein Lächeln im Gesicht breitmachte. Mit kleinsten Kördern und Gewichten spielt die Rute ihre Vorzüge perfekt aus. Und sie brachte mir auch instant Fisch. Drillvergnügen pur. Kleine Barsche oder auch kapitale Forellen, alles funktioniert bestens und macht die Rute problemlos mit. Selbst Hechte konnte ich mit der Rute gut landen. Mit der Dropshot-Montage ist diese Rute ein wahres Monster. Jeder Zupfer wird gnadenlos über den Blank zurückgemeldet. Ich bin von dieser Rute vom ersten Moment an wirklich geflasht und es wundert an der Stelle wohl nicht wenn ich euch sage, dass sie unweigerlich zur Lieblingsangel wurde. Ich habe heute noch die Rute bei fast jeder Tour dabei. Hat eine andere Kombo keinen Erfolg gebracht, habe ich auf meine RnF zurückgegriffen und ging so gut wie nie als Schneider als nach Hause. Wie gesagt, diese Rute ist wirklich wie für mich gemacht und passt einfach perfekt zu meiner Art der Angelei. Sehr überrascht war ich auch von der Solid Tip, welche alles andere als ein butterweiches Wabbelteil ist. Tatsächlich ist die Spitze relativ Straff und dabei natürlich dennoch solid tip typisch super flexibel. Kleine Jigs steckt die Spitze locker weg. Das Wurfgewicht ist durchaus realistisch angegeben wobei ich bei den 14gr keine Gewaltwürfe mehr machen würde. 10gr Dropshot-Gewicht mit Köder ist aber kein Thema.
Tja, ein kleiner Wermutstropfen bleibt dennoch. Das kleine Einlegeplättchen am Griffstück hat sich bei mir recht schnell abgelöst und ging irgendwann mal verloren gegangen. Das finde ich sehr schade. Das goldene Teilchen verleiht dem ganzen irgendwie nochmal etwas besonderes. Funktionell spielt das überhaupt gar keine Geige und stört mich deshalb auch nicht sonderlich. Trotzdem bin ich der Meinung, dass bei dem Preis so etwas nicht passieren dürfte.
Inzwischen ist auch der Duplonring überhalb des Rollenhalters nicht mehr geriffelt sondern durch die Nutzung spiegelglatt. Das ist zwar etwas schade, aber bei der häufigen Verwendung natürlich unvermeidbar. Irgendwie hätte ich mir da aber dennoch ein etwas anderes Material gewünscht, dass etwas langlebiger ist.

Fazit

Die Hearty Rise Rock ’n Force ist für mich nach wie vor eine extrem gelungene Rute und perfekt für die feine Angelei. Wer im Stillgewässer oder ruhigerem Fließgewässer den Räubern nachstellen will, der sollte sich das Teil wirklich mal anschauen. Ich würde sie defintiv sofort wieder kaufen!

Hearty Rise Rock ’n Force RF-702LL – Wertung im Bereich Ruten über 250 Eur

94
Gesamt- Wertung

Preis

9

Verarbeitung

9

Ausstattung

10

Verfügbarkeit

9

Spaßfaktor

10

O.S.P MMZ Japan Köder small

TypGummiköder
AusführungWurm
Länge~8cm
Dekorediverse
Packungsgröße10 Stk/ Packung
Weichmacher?
Ladenpreis12,99 Eur (02/23)

in Kürze

Im letzten Jahr stand bei mir die Wurmangelei mit künstlichen Würmern auf dem Plan. Der klassische Wurm, egal ob Mist- oder Tauwurm, ist ein Dauerbrenner unter den Ködern. Doch wie verhält es sich mit den Kunstködern? Soviel vorab, der MMZ von O.S.P überrascht!


Einleitend

Bisher kannte ich Kunstköder als Wurmimitat nur in grottig schlechter Ausführung. Irgendwelche Gummiriffelteile oder sonst wie geformten Gebilde die mit einem Wurm recht wenig gemein haben. Auf die MMZ Serie von O.S.P kam ich durch Zufall als ich bei YouTube ein Video als Vorschlag angezeigt bekommen habe. Dennis vom Kanal „unspeziFiSCH“ stellte die Köder in einem Video kurz vor. Die Optik hatte mich direkt überzeugt und ich wollte mir ein eigenes Bild dieser Köder machen. Allerdings war es gar nicht so leicht an die Teile ranzukommen. In Deutschland fand ich genau einen Onlineshop der diese Köder führte. Ab in den Warenkorb, paar Tage warten, Päckchen auf und ab ans Wasser.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Die Köder kommen recht unscheinbar in einer durchsichtigen Kunststoffverpackung daher. Auf der Verpackung selbst kann man bis auf den Hersteller und Ködernamen nicht viel lesen, es sei denn, man ist der japanischen Schriftzeichen mächtig.
Die Köder gibt es in 3 Längenvarianten die mit „small, medium und large“ im Onlineshop geführt werden. Damit man eine Orientierung hat; in der Medium-Version sind die Köder etwa 12cm lang. Die Small Version kommt mit etwas um die 8cm daher.
Farblich gibt es die Kunstköder ebenfalls in mehreren Varianten und teils auch mit Glitter. Alle Köder sind aromatisiert. Die Köder sind super weich und winden sich bei kleinen Bewegungen auf der Hand. Natürlich nicht wie ein echter Mistwurm, aber sie sehen schon sehr naturgetreu aus. Der erste Eindruck hatte mich schon mal überzeugt.

Praxistest

angegeben werden die Köder als typische Wacky-Rig Köder. Ich habe die Köder auch noch mit anderen Rigs getestet und nachfolgend aufgelistet.
Mein Zielfisch war dafür der heimische Flussbarsch.

Wacky Rig
wenn schon dafür empfohlen, sollte man das natürlich auch einmal testen. Ich hatte mir zwar nicht extra kleine Gummiringe bestellt, aber glücklicherweise noch ein wenig Schrumpfschlauch in halbwegs passender Größe da. Also davon kleine Stücke abgeschnitten, Köder durch und ab an den Haken. Wie erwartet, die ersten Bisse ließen nicht lange auf sich warten und der erste kleine Barsch war auch schon am Haken. Über den Sommer hinweg habe ich mit dieser Methode immer wieder Erfolg gehabt.

Texas- und Carolina-Rig
auch das ließ ich mir nicht nehmen. Gerade dann wenn die Fische eher träge sind oder einfach auf bestimmte Köderführungen nicht beissen wollen, sind diese Montagen immer wieder einen Versuch wert. Der MMZ Wurmköder überzeugt und liefert schnell Fangergebnisse. Tatsächlich konnte hier auch der eine oder andere Friedfisch nicht wiederstehen und wollte sich den Kunstköder schmecken lassen.

Kickback-/ Splitshot-Rig
klassisches Rig, eine meiner liebsten Montagen. Egal ob am Bach oder im See. Mit dem echten Wurm immer ein Fanggarant. Der MMZ ließ mich auch hier nicht im Stich. Der Räuber bissen kräftig auf den Kunstköder. Die eine oder andere Forelle liess sich damit überlisten, in der Mehrheit waren aber die Barsche die beissfreudigeren.

Jika- / Free-Rig
wenn die zuvor erwähnten Rigs funktionieren, warum sollten dann diese beiden nicht auf abliefern? Und ja, auch mit diesen Methoden kann man mit dem Köder Fische überlisten. Mit diesen Rigs habe ich aber eher weniger gefischt.

Drophsot
Die Dropshot-Montage ist wohl neben der Splitshot-Montage jene die ich am häufigsten verwende. Mit oder ohne Seitenarm, ganz egal. Möchte man mit kleinen Bewegungen einen Köder animieren, eignet sich die Dropshot-Methode dafür optimal. Mit dem Wurmimitat habt ihr einen sehr dankbaren Köder der schon bei kleinsten Bewegungen sein Potential entfaltet. Der Fangerfolg stand dem echten Wurm in keinster Weise nach.

Weightless
ohne jegliche Beschwerung den Köder so zu präsentieren dass er noch verführerisch wirkt ist für mich in meinen Hausgewässern nicht immer einfach. Vor allem dann wenn die Fisch in einigen Metern Tiefe stehen. Bis der Köder mal am Grund ist dauert es sehr lange und oftmals ist der Schwarm dann schon wieder weitergezogen. Trotzdem, gerade im Sommer und gerade dann wenn die Fische auch der Oberfläche rauben, kann man mit der weightless Methode auch gute Erfolge erzielen. Mit einer feinen Rute schafft man es den Köder mit kleinsten Zupfern gerade soviel Leben einzuhauchen, dass die Bewegungen täuschend echt wirken. Fangerfolge lassen da nicht lange auf sich warten.

Pose
Kunstköder an der Pose. Für mich immer ein sicheres Zeichen als Schneider nach Hause zu gehen. Und tatsächlich funktionierte der Köder hier für mich nicht. Das mag an mehreren Faktoren gelegen haben und ich gestehe dies auch nicht in der gleichen Intension wie die aktive Angelei getestet zu haben. Bei mir blieb der Fangerfolg daher einfach aus.

Testbedingungen
All diese Montagen habe ich am Stillgewässer oder am kleinen Fließgewässer mit eher weniger Strömung getestet. Ich habe die Sommer und Herbstzeit für meine Versuche genutzt. Wetterbedingungen wie Luftdruck usw. habe ich dabei nicht berücksichtigt.


Haltbarkeit
Da der Köder wirklich weich ist, ging ich davon aus, dass der Verschleiss recht hoch sein wird. Allerdings muss ich gestehen, dass der Köder mich wirklich auch in diesem Punkt mit einer deutlich höheren Haltbarkeit als erwartet überrascht hat. Klar, wenn ein Räuber da aggressiv draufbeisst oder dran zerrt, dann ist der Köder schnell mal durch, aber ansonsten kann man damit lange durchangeln ohne den Köder wechseln zu müssen. Reisst er doch mal ab, dann kann man damit, je nach Restlänge natürlich, dennoch gut Weiterangeln. Zur Not ab an die Dropshot-Montage. Irgendwann ist der Wurm aber durch. Wie gesagt, das geht mal schneller mal langsamer. Bei Gewässern mit starken Hindernissen wie dichte Krautfelder usw. ist der Köderverschleiss natürlich gerne mal höher, beispielsweise wenn er irgendwo einhakt oder man ihn durch die Hindernissen ziehen muss. Aber das ist ein Punkt der wohl bei allen Softlures der Fall sein dürfte. Das Kleben der Köder hat bei mir nicht funktioniert.

der erste Fang mit dem Gummiwurm


Lagerung
Ich habe die Köder grundsätzlich nicht mit anderen Ködern gelagert und durchgängig in der Originalverpackung belassen. Abgerissene Köder habe ich in meine Restebox gepackt und konnte dort keine nennenswerte Reaktion mit anderen Kunstködern feststellen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, hält es wie es grundsätzlich empfohlen wird und lagert die Köder separat.

Fängigkeit
Die Teile fangen! Und zwar richtig gut. Mehr kann man eigentlich nicht dazu sagen. Auf diese Köder bissen vorrangig kleine bis mittlere Barsche, Forelle, Döbel, Hecht, Rotfeder, Karpfen.

Fazit

Mit knapp 13 Euro sind die Köder nicht gerade ein Schnäppchen. Dafür funktionieren sie wunderbar und sind vielfältig einsetzbar. Wer Nachschub möchte muss sich rechtzeitig umschauen. Die Auswahl an Bezugsquellen in Deutschland ist sehr begrenzt. Wer im Ausland bestellt muss oft dazu noch hohe Portokosten und ggf. noch Zoll etc. dazurechnen. Für mich sind die Köder tatsächlich bislang in Sachen Wurmimitat ganz weit vorne und eine super Abwechslung zu den üblichen Shads, Krebsen und sonstigen Creature Baits.

persönliche Wertung – O.S.P MMZ

82
Gesamt- Wertung

Preis

6

Verarbeitung

9

Verfügbarkeit

5

Haltbarkeit

9

Vielfältigkeit

9

Lieblingsköder 5cm

TypGummiköder
AusführungShad
Länge5cm
Dekorediverse
Packungsgröße6 Stk/ Packung
Weichmacher?
Ladenpreis7,99 Eur (10/22)

in Kürze

Die Köder der Marke „Lieblingsköder“ finden sich inzwischen in vielen Angelläden. In manchen Läden sind sie allerdings auch schnell wieder verschwunden. Tolle Köder oder nur gutes Marketing? Also her damit und ab ans Wasser.


Einleitend

Auf die Firma Lieblingsköder bin ich durch meine Streifzüge in YouTube aufmerksam geworden. Das ist schon einige Jahre her. Jens der Gründer von Lieblingsköder war dort selbst vor der Kamera und in zahlreichen Videos die Angelei auf Barsche erklärt, sowie Ausflüge in Gewässerökologie und Verhalten von Fischen zu unterschiedlichsten Bedingungen gemacht. Die Videos sind wirklich gut gemacht und die Erklärungen meiner Meinung nach sehr anschaulich. Zielgruppe sind dabei ganz klar Angelanfänger bzw. Einsteiger der Spinnfischerei.
Zu der Zeit gab es die Köder n keinem der Ladengeschäfte in meiner Umgebung. Daher kannte ich die Köder auf nur aus diesen Videos. Das Sortiment der Firma ist inzwischen deutlich größer geworden. Gummiköder, Jig-Spinner, Jighaken und inzwischen sogar eine Rutenserie in Kooperation mit dem Rutenhersteller Bullseye sind unter Lieblingsköder zu finden. Je größer das Sortiment wurde, desto intensiver wurde auch das Marketing. Ich glaube ich kenne nur noch eine Firma, die durch Radiowerbung für Müsli gewisse Bekanntheit erlangt hat, die ihren Namen oder den Produktnamen so oft und ständig wiederholt wie Lieblingsköder.
Aber hey, der Erfolg gibt ihm Recht. Inzwischen kennt vermutlich jeder Spinnfischer die Marke Lieblingsköder. Anlass genug für mich auch hier einen Beitrag dazu zu verfassen. Die Videos der Angelschule beschäftigten sich stark mit dem Barschangeln. Die ersten Videos die ich dazu sah, waren mit dem 5cm Köder gedreht. Barschangeln kommt mir sehr entgegen, also ganz klar, 5cm Köder kommt in den Warenkorb und ist auch Gegenstand dieses Reviews.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Als ich das erste mal auf die Firma Lieblingsköder stiess, waren deren Produkte in den umliegenden Angelläden nicht zu bekommen. Es blieb für mich daher nur der Onlinekauf. Ich habe mir also eine Auswahl an 5cm Barschködern in einigen Farbdekoren die damals angeboten wurden bestellt. Die Verfügbarkeit war für mich daher schon mal nicht ganz so positiv, was sich aber im Laufe der Zeit sehr geändert hat. Inzwischen zieren Regale voller Köder dieser Firma die Angelgeschäfte. Wobei kleinere Läden diese wieder aus dem Sortiment genommen haben. Nach Rücksprache liegt dies aber nicht an den Produkten oder der Firma an sich, vielmehr bedienen diese einfach eine andere Sparte an Anglern so dass sich der Verkauf einfach nicht richtig rechnet. Klar, ein Karpfenangler wird mit diesen Ködern eher weniger anfangen können.

Nun aber zurück zum ersten Eindruck. Die Köder waren damals wie heute in einer Plastiktüte verpackt. Auf den Tütchen waren direkt die Infos zur sog. Wettermethode aufgedruckt. Dahinter verbirgt sich sozusagen der ideale Einsatz der Köder bezogen auf die Lichtverhältnisse und Wassertrübung.
Das ist gerade für unerfahrene Angler eine gute Hilfsstellung.

Die Köder selbst… joa, was soll man sagen. Bekannte Köderform, Stintform, wie man sie bei vielen anderen auch findet. Persönlich fand und finde ich den flachen Rückenbereich optisch nicht so toll. Aber das ist reine Optik. Positiv, die Köder haben nicht nach Chemie gestunken. Für mich immer ein NoGo. Ansonsten fiel mir direkt auf wie weich die Köder sind. Da sollte wirklich kein Barsch Probleme haben den Köder zu falten. Die Augen waren sauber aufgeklebt, allerdings nicht eingegossen. Da war mir persönlich klar, die gehen schnell verloren. Was soll man sonst sagen, erster Eindruck soweit so gut.

Praxistest

In den Videos der Angelschule werden die Köder in den meisten Fällen mit einem klassischen Jigkopf mit 5g gefischt. Damit habe ich daher ebenfalls angefangen. 5g ist tatsächlich auch eines der gängigen Gewichte welches ich an meinen Hausgewässern verwende. Beim Jiggen verhält sich der Köder wie in den Videos und daher erwartet. Der kleine Schaufelschwanz hat eine hohe Frequenz, das Köderspiel ist gut. Am Cheburashka Rig, verhält sich der Köder minimal anders. Wirklich nur minimal, das reicht aber, dass das Köderspiel nicht ganz so perfekt ist. Auswirkungen auf die Angelei? Vermutlich keine. Barsche bissen so oder so.
Jetzt ist das klassische Jiggen zwar gut, aber eben nicht die überwiegende Art der Angelei die ich praktiziere. Also habe ich die Köder an den verschiedensten Rigs getestet im Stillgewässer getestet.

Dropshot
Der Köder ist so weich, dass ein Köderspiel sehr einfach zu animieren ist. Den Köder habe ich mittels „Nose-hook“ (einfach Köder im Kopfbereich auf den Haken) aufgezogen. Klappt wunderbar. Auf eine Sicherung mit einem Stückchen Gummi oder ähnliches kann man verzichten. Bevor der Köder ausreist, haben ihn die Barsche zerlegt. Beim Dropshot mit Seitenarm überzeugte mit der Köder nicht.

Texas- und Carolina-Rig
kann man machen, ist aber meiner Meinung nach nicht die Paradedisziplin des Köders. Beim Taumeln ohne Gewicht arbeitet das Schaufelschwänzen nur schlecht. Zieht man den Köder nicht normal auf den Haken sondern seitlich erhält man allerdings ein interessantes Köderspiel bei dem die etwas schlechtere Laufeigenschaft vorteilhaft sein kann. Alles in allem ist das aber nicht die besten Option für diesen Köder.

Kickback-/ Splitshot-Rig
Das funktioniert dann gut wenn man die Rigs entsprechend aggressiver führt, bei langsamer Rin-Führung macht sind selbiges Problem bemerkbar, wie zuvor beschrieben.

Jika- / Free-Rig
mit diesen Rigs kann man den Köder durchaus gut fischen. Dabei sollte man die Gewichte entsprechend wählen, dass der Köder einigermaßen schnell absinkt, so dass der Schaufelschwanz gut arbeiten kann.

All diesen Montagen habe ich, wie erwähnt, am Stillgewässer getestet. Im Fließgewässer stellen sich die Probleme bei langsamer Führung oder weightless-rigs nicht. Hier sorgt die Strömung bereits dafür, dass der Köder arbeitet. Barsch, Forellen, Döbel haben den Köder attackiert.

Haltbarkeit
Ein wichtiges Thema bei Ködern. Der Keitech Easy Shiner ist sicherlich vielen ein Begriff. Dieser Köder ist ebenfalls sehr weich. An ihm wird oftmals die Haltbarkeit kritisiert. Auch beim Lieblingsköder zeigt die sehr weiche Gummimischung hier ihre große Schwäche. Die Köder reissen schnell aus. Man kann etwas entgegenwirken in dem man zum Beispiel einen Gummistopper mit auf den Haken zieht oder ein Stückchen Gummi, am Ende vom Tag muss man sich aber über einen gewissen Verschleiß bewusst sein. Das Schaufelschwänzchen übersteht nicht allzu viele Bisse. Vor allem bei aggressiven Forellen habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese den Köder oftmals einfach abreissen. Wenn Fische den Köder verschleissen ist das eine Sache, doch auch Krautfelder sind in dem Fall ein echter Köderkiller. Mal eben den kleinen Gummifisch durchs Kraut zuppeln ist nicht drin, denn damit macht man direkt einen Pintail aus dem Fischchen. Bestätigt hat sich mein erster Verdacht bzgl. der Augen. Die Fische waren recht schnell einäugig oder komplett blind.

Flexibilität des Köders, hier der größere Zanderköder


Lagerung
Naja in einer Box mit anderen Ködern habe ich tatsächlich keine negativen Erfahrungen gemacht. Anfangs hatte ich keine kleine Box ausschließlich für diese Köder. Die Box war auch neu und völlig unbelastet. Trotzdem zeigten sich recht schnell Verfärbungen bei den Ködern. Allerdings nur bei helleren die auch bereits im Wasser waren. Nochmals nachstellen konnte ich das Ganze nicht, habe aber von diesen Effekten auch schon bei anderen Anglern gehört.
Es gilt wie immer, wer sicher sein will, lagert Köder separat.

Fängigkeit
Ich habe mit diesen Ködern gefangen. Forellen, Döbel, Barsche und auch Hechte. Den meisten Fangerfolg hatte ich dabei mit einem normalen Jigkopf. Die Köder fangen definitiv. Inzwischen gibt es auch eine ordentliche Bandbreite an Dekoren und deutlich mehr Zwischengrößen.
Also ja, ganz klar, der Köder fängt!

Ökologie
Immer wichtiger wird die Frage, ob und welche Weichmacher die Köder enthalten und aus welchen Materialien die Köder bestehen. Leider habe ich dazu keine Infos auf der Herstellerseite gefunden.

Fazit

Mit diesen Köder kann man definitiv Fische fangen. Vor allem Barsche und Zander haben mit der weichen Gummimischung einfaches Spiel. Die Haltbarkeit ist allerdings schon ein großer Minuspunkt. An Tagen mit aggressivem Beisverhalten der Fische hat man schnell eine Materialschlacht sondergleichen. Damit ist das Preisverhältnis der Köder schon recht hoch. Im Vergleich, der Easy Shiner in 2″ der Firma Keitech ist weniger als halb so teuer.

persönliche Wertung – Lieblingsköder 5cm

48
Gesamt- Wertung

Preis

3

Verarbeitung

8

Verfügbarkeit

10

Haltbarkeit

2

Ökologie

1

Gamakatsu G-Glasses Racer

GrößenOnesize
GestellKunststoff TR90 *
GläserKunststoff TAC *
6 Schichten
UV Schutzkeine Angabe
Polarisationja *
FarbenGestell einheitlich in
schwarz/rot
Gläser in verschiedenen
Ausführungen
Ladenpreis~35 Eur (06/22)
* Herstellerangaben

Ozolot Jaws
GrößenOnesize
GestellKunststoff TPE *
GläserKunststoff
UV SchutzUV 400 *
Polarisationja *
FarbenGestell und Gläser
in verschiedenen
Ausführungen wählbar
Ladenpreis~79 Eur (06/22)
* Herstellerangaben

Polbrillen

Polarisationsbrillen sind für Angler meiner Meinung nach ein unverzichtbares Hilfsmittel. Spätestens beim Watangeln oder Stalken, wenn es auch mal darum geht Fische zu spotten, ist der Blick durch die Wasseroberfläche mehr als nur hilfreich.
Polbrillen finden nicht nur beim Angeln Anwendung, auch Winter- und Wassersportler wissen um die vorteilhaften Eigenschaften der polarisierten Brillengläser.
Auf die Funktionsweise der Polarisierung möchte ich an der Stelle nicht weiter eingehen. Hierzu gibt es bereits zahlreiche Artikel im Internet. Eine kurze Eingabe in die Suchmaschine und ihr werdet mit Informationen dazu überhäuft.


Qual der Wahl

Polbrillen gibt es am Markt in so vielen Ausprägungen wie es Angler gibt. Ob Kunststoff oder Metallgestell, hell oder dunkler getönter Gläser oder verspiegelt und unverspiegelt. Fündig wird irgendwann sicher jeder. Auch die Preisspanne ist enorm, alles scheint möglich.
Eine solche Brille zu bekommen ist gar kein Problem. Jedes Angelgeschäft hat normalerweise eine gewisse Auswahl an Brillen, Onlineshops haben eine riesige Auswahl aber auch Optiker bieten in der Regel entsprechende polarisierte Brillen.


Worauf ich achte

Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass solche Brillen einen guten UV Schutz bieten. Dennoch sollte man gerade auch bei den sehr günstigen Modellen genauer hinschauen. Entspiegelte Gläser reduzieren gewisse Störeffekte zusätzlich. Wer auch eine normale Brille trägt kennt das Thema sicherlich sehr gut. Auch die Kratzbeständikeit der Gläser finde ich wichtig. Zumindest dann, wenn ihr wie ich eure Brillen nicht unbedingt super schonend behandelt. Ansonsten gilt das gleiche wie bei allen Brillen; Gewicht, Tragekomfort, Passform und natürlich auch die Optik. Eine Brille die euch bei jeder Wetterbedingung perfekte Sicht ermöglicht wird meist schwierig zu finden sein. Bei praller Sonne sind dunklere Gläser deutlich von Vorteil, in der Dämmerung oder in sehr schattigen Bereichen sind hellere Gläser wiederum besser. Auch die Farbe der Gläser hat Einfluss auf eure Wahrnehmung. Während dunkle Gläser einfach alles nur abdunkeln, können blaue, rötliche oder gelbe Gläser auch die Farben der Umgebung anders auf euch wirken lassen. Da muss man sich durchprobieren.
Ich persönlich komme mit den klassischen grauen Gläsern am besten zurecht. Im Winter oder wenn ich wirklich nur zur Dämmerung unterwegs bin und mit eher weniger Licht rechne verwende ich sehr helle Gläser während ich die restliche Zeit mit dunkleren unterwegs bin. Dringend achten solltet ihr auf die Auflagen der Brille auf eurer Nase. Manche Modelle haben hier Grate oder sehr komisch geformte Pads die nach kurzer Zeit unangenehm werden. Gleiches gilt für die Träger. Gerade wenn diese noch irgendwelche Einsätze verklebt haben solltet ihr auf Grate und Ungleichheiten achten. Ich trage meine Brille oft über den ganzen Angeltag hinweg und daher muss der Tragekomfort gegeben sein.


Erfahrungsbericht und Direktvergleich der beiden Modelle aus Japan und Schweden

Erster Eindruck und Lieferumfang

Beide Modelle werden mit einem Hardcase geliefert. Sehr günstige Modelle werden oftmals nur mit einem Stoffbeutel oder teilweise ganz ohne Etui geliefert. Bei beiden liegt auch ein Microfaser Putztuch bei. Die G-Glasses haben zusätzlich noch ein Nackenband im Lieferumfang enthalten. Das Hardcase meiner Gamakatsu Brille ist klassisch schwarz und verfügt über einen Kunststoffkarabiner zum Einhängen am Rücksack oder wo auch immer. Auch das Etui der Ozolot hat den Karabiner. Beides gängige Etuis ohne größere Besonderheiten die sich zunächst mal nur durch die Farbgebung unterscheiden. Das Ozolot Etui kommt nämlich in grau-orange daher, was mir persönlich sehr gut gefällt. Tatsächlich ist der Reißverschluss der Ozolot etwas leichtgängiger. Als großes ausschlaggebendes Kriterium sehe ich das allerdings nicht.

Praxistest

Beide Brillen habe ich über mehrere Wochen mit zahlreichen Angeltagen zu unterschiedlichsten Bedingungen getestet und kann daher auch guten Gewissens einen Direktvergleich ziehen.
Vorneweg, die Gamakatsu ist mit ihren 18g laut Hersteller wirklich ein Leichtgewicht. Das macht sich auch beim Tragen bemerkbar. Ein Druckgefühl auf dem Nasenrücken kommt auch nach Stunden durch das niedrige Gewicht nicht auf. Einzig die Bügel machen sich nach einem Angeltag dann irgendwann doch bemerkbar. Grund ist der rote Einsatz am Bügel. Dieser ist eingeklebt und steht minimal hervor. Das reicht allerdings um nach einer gewissen Zeit ein unangenehmes Druckgefühl zu verursachen. Die Kunststoffpads die ebenfalls rot gehalten und vermutlich aus dem selben Material gefertig sind haben jeweils 2 kleine Aussparungen. Dort musste ich etwas nachbessern, da hier ein wenig Material überstand und so ebenfalls unangenehm auf der Nase war.
Die Ozolot hat hingegen einen durchgehenden Bügel und keine Einsätze. Hier drückt auch nach Stunden überhaupt nichts. Die Pads der Nasenauflage sind deutlich kleiner und eingeklebt. Ich dachte erst es gäbe gar keine und habe diese erst beim 2. mal Hinsehen entdeckt. Tragegefühl tip top. Die Ozolot ist aber in Summe etwas massiver als die Gamakatsu, was sich im Gewicht bemerkbar macht. Ich muss allerdings sagen, es viel mir beim Tragen nicht auf. Wenn man direkt nacheinander die Brillen tauscht ist der Unterschied spürbar ansonsten von mir zumindest nicht bemerkt worden.
Beide Brillen haben nach aussen verspiegelte Gläser was mir optisch sehr gut gefällt wobei die Ozolot etwas mehr durchblicken lässt. Die Polarisierung ist bei beiden wunderbar sodass man einen guten Blick durch die Wasseroberfläche erhält. Aufällig ist bei der Ozolot ein bläulicher Schimmer der sich gerade im Randbereich der Gläser bei starker Sonneneinstrahlung zeigt. Das war anfangs für mich sehr irritierend und bei der Gamakatsu nicht der Fall. Der wuchtigere Rahmen der Ozolot hat an den Rändern mehrere Ventilationsöffnungen die ein Beschlagen der Brille verhindern sollen. Naja, ich sage mal bedingt funktioniert das, aber zu 100% definitiv nicht. Das Problem hat aber die Gamakatsu auch obwohl diese deutlich luftiger unterwegs ist. Das Problem tritt allerdings bei mir bei beiden nur auf, wenn ich gerade stark schwitze und die Brille gerade irgendwie ungünstig aufliegt.
Die Gläser der Gamakatsu sind super dünn und fühlen sich beim Putzen der Brille auch sehr labberig an. Fast schon wie eine dickere Folie. Wer grobmotorisch zu gange ist, hat das Kunststoffglas schnell in der Hand. Man kann es aber auch einfach wieder einsetzen. Ich weiss nicht ob das so sein soll und vielleicht ein einfacher Gläsertausch dadurch ermöglicht werden soll, aber irgendwie fühlt sich das nicht richtig an. Die Ozolot Gläser sind dicker, da wackelt auch nichts. Allgemein setzt sich das bei der ganzen Brille fort. Die Ozolot fühlt sich robuster und wertiger an. Fairerweise muss man hier aber auch gegenhalten dass sie im Schnitt mehr als doppelt so teuer ist. Da darf man dann auch schon etwas erwarten. Dafür wird die Brille aber auch damit beworben, dass sie gewisse Eigenschaften mitsichbringt wie bespielweise dass sie handgefertigt oder das Material beständig gegen Salz ist, sowie Kratzbeständigkeit versichert wird. Kratzbeständigkeit wird allerdings auch seitens Gamakatsu aufgeführt.
Was ich tatsächlich erst beim Heraussuchen der Herstellerangaben gesehen habe ist, dass es für die G-Glasses keinerlei Hinweis auf einen adäquaten UV-Schutz gibt. Aus meiner Sicht ein absolutes K.O.-Kriterium.
Die Herstellerseite von Ozolot ist seit geraumer Zeit nicht erreichbar. Ob es die Firma noch gibt kann ich daher nicht sagen. Die Brillen sind im Internet allerdings noch in diversen Shops verfügbar, doch durchaus möglich, dass es sich um Restbestände handelt.

Fazit

Zwei Brillen die sich in Sachen Polarisation nicht nachstehen. Die Gamakatsu G-Glasses Racer ist das Leichtgewicht, während die Ozolot mit besserem Tragekomfort punktet.
Die Unklarheit ob die G-Glasses wirklich keinen UV-Schutz besitzen lässt mich die Brille in die Schublade verbannen. Hingeben muss man sich bei dem Preis der Ozolot schon überlegen ob man hier nicht mit geringem Aufpreis eine Brille auf Maß beim Optiker bekommt.
In Summe hat für mich aber die Ozolot im Direktvergleich die Nase vorn. Verarbeitung, Tragekomfort sprechen für sich.

Ozolot Jaws

76
Gesamt- Wertung

Preis

5

Verarbeitung

9

Verfügbarkeit

5

Polarisation

9

UV Schutz

10

Gamakatsu G-Glasses Racer

34
Gesamt- Wertung

Preis

7

Verarbeitung

7

Verfügbarkeit

10

Polarisation

9

UV Schutz

1

Balzer Shirasu Shot Net L

Teilung1 teilig
Netzgröße45x50cm
Länge1,10m bzw. 1,35m
NetzausführungGummiert
GriffGummi
Transportlänge62cm
Ladenpreis~37 Eur (06/22)
Herstellerangaben

in Kürze

Preislich attraktiver Kescher, robust und für viele Gelegenheiten einsetzbar


Einsatzbereich

Klassischer Kescher für das Spinnfischen auf kleine und mittelgroße Fische.
Ich habe ihn sowohl beim Watangeln, beim Spinnfischtouren als auch auf dem Boot dabei gehabt.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ich habe den Kescher im Angelladen gekauft. Dort war er in einer Plastikfolie verpackt. Eine Tragetasche oder ähnliches lag nicht bei. Der Kescher wirkt soweit ordentlich verarbeitet, das Netz solide und reissfest. Ausgefahren wird der Kescher per Knopfdruck mit einem Sprungmechanismus. Drückt man den kleinen Arretierungsbolzen nach unten lässt eine Feder den Teleskop herausschnellen und das auch ziemlich straff. Der Kescherbügel ist über ein Klappmechanismus mit dem Stab verbunden. Dieser ist mit einem Kunststoffbügel versehen, welcher das Netz arretiert. Allerdings nicht fixiert. Statt arretieren müsste ich besser stoppen schreiben. Es ist lediglich ein Anschlag. Drehe ich das ganze wieder, schwingt das Netz wieder zurück. Damit ist der Kescher nur einseitig verwendbar. Nicht schlimm muss man nur wissen und beachten. Das der Bügel der das Netz stoppt aus Kunststoff ist, machte mir anfangs ein wenig Sorgen bzgl. der Langlebigkeit.

Praxistest

Es ist ein Kescher. Keine Raketenwissenschaft, kein Hightech, einfach nur ein Kescher, man hat hier also keine Wunder zu erwarten.
Bei Spinntouren kommt das kompakte Transportmaß zu Gute, wobei das grundsätzlich als Vorteil gilt. Er verfügt am Klappmechanismus über einen Clipp mit dem man den Kescher bequem am Gürtel oder Hosenbund einhängen kann. Tolle Sache, dann muss ich ihn nicht immer in der Hand halten oder zur Seite legen usw. Der Clipp ist stabil allerdings auch etwas weit s.d. er auch gerne mal vom Gürtel springt, was mir oft passiert und mich beim Watangeln auch schon dem Kescher hinterher rennen lies. Dafür lässt er sich natürlich auch super einfach vom Gürtel nehmen wenn man ihn braucht. Dennoch hätte ich mir ein etwas besser geformten Clipp gewünscht. Der Klappmechanismus funktioniert wunderbar. Einzig wenn man in der Strömung nicht darauf achtet, kann es sein, dass diese den Kescher wieder umklappt, da der Bügel wie oben schon beschrieben nur aufliegt und nicht arretiert wird. Ansonsten haben sich aber meine anfänglichen Zweifel über die Stabilität des Kunststoffes nicht bewahrheitet. Das Teil ist stabil und macht eine keine Anzeichen, dass sich hier etwas ändern sollte. Das Netz ist stabil. Das kann ich sagen, da ich den Kescher wirklich nicht geschont habe. Sei es Dornengestrüppt, allgemein irgendwelche Äste oder Totholz dass am Netz riss oder auch diversen Müll dem ich so begegnet bin und im Kescher dann transportiert habe, nichts konnte dem Netz etwas anhaben. Inzwischen gibt es einige Stellen an denen die Gummierung aufgerissen ist und ich glaube dass ich kürzlich tatsächlich eine Masche gesehen habe, die gerissen ist. Da muss ich sagen Daumen hoch!
Der Kescher hat schon so machen Tauchgang hinter sich und auch da kam bislang noch kein Rost irgendwo zum Vorschein. Allerdings hackt der Mechanismus zum Ausfahren der Teleskopstange inzwischen ein wenig. Anfänglich liess sich das noch mit dem guten alten WD40 lösen, inzwischen scheint es aber noch eine andere Ursache zu geben. Evtl. ist da einfach etwas Dreck bzw. Sediment drin. Es funktioniert zwar noch, aber längst nicht mehr so leichtgängig wie zu beginn. Wenn ich beim Watangeln nur normalgroße Forellen erwarten kann, habe ich ihn hier gegen ein kleineren Kescher ersetzt, ansonsten ist er nach wie vor mein Standardkescher den ich regulär dabei habe. Den größten Fisch den er bisher stemmen musste war ein Hecht mit guten 85cm. Das ging, war echt ne knappe Sache. Da wäre die größere Version dann doch besser. Ansonsten, alles was im üblichen Forellenformat ins Netz kommt, kein Problem. Im Salzwasser hatte ich ihn bisher nicht dabei und kann daher nur sagen, dass nach einigen Saisons im Süsswasser der Kescher noch einen guten Job macht.

Fazit

Wie gesagt, es ist am Ende nur ein Kescher. Je nach Laden oder Onlineshop kostet der Kescher in der Ausführung aktuell irgendwas zwischen 30 und 40 Euro. In der Regel irgendwo bei 30 bis 35 Euro. Wie gesagt, ich habe ihn wirklich nicht schonend behandelt und teilweise auch zweckentfremdet gebraucht und er hat alles mitgemacht. Den Gürtelclipp nutze ich nur selten aus oben genannten Gründen. Am Ende muss ich aber sagen, ja, ich würde ihn weiterempfehlen. Es gibt sicherlich günstigere Modelle, aber ich muss sagen Preis-Leistung passt hier.

persönliche Wertung – Balzer Shirasu Shot Net L

85
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

8

Verfügbarkeit

8

Haltbarkeit

10

Tailwalk Backhoo Rise S632L

Teilung2 teilig
Wurfgewicht0,9-7g
Länge1,91m
Beringung/
Anzahl
Fuji KR-Guides/
7
GriffDuplon
RollenhalterVSS
Sonstigesfast Tapper
UVP156 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Einstiegsrute für die UL Angelei aus dem Hause Tailwalk mit der ich erst im zweiten Anlauf richtig dicke wurde.


Einsatzbereich

Tailwalk gibt die Rute als leichte Barschrute für leichte Rigs und Jigs an. Das Wurfgewicht verrät, dass man hier mit eher kleinen Ködern unterwegs ist. Ich habe die Rute als Forellenrute am Bach verwendet.

Techniken und Methoden

Rigs im eigentlichen Sinne habe ich mit der Rute nicht gefischt. Zum Einsatz kamen leichte Jigs und Spoons mit jeweils einem Gesamtgewicht von maximal 5g.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ich war freudiger Erwartung als die Rute im üblichen Versandrohr geliefert wurde. Das Futterral von Tailwalk war nichts aussergewöhnliches aber aus stabilen Nylongewebe. Die Rute selbst ist ein Leichtgewicht, wobei aktuelle Rutenserien deutlich leichter daherkommen. Dennoch, das Stöckchen wiegt gefühlt so gut wie nichts. Die Verwarbeitung ist durchgehend ordentlich, an den Ringen sind dezente Zierwicklungen angebracht, der Blank ist nicht glattgeschiffen oder lackiert. Alle Ringe sind ordentlich und gerade aufgebracht, die Steckverbindung tip top. Am Griffstück verrät ein silberner Zierring mit dem Tailwalk Schriftzug woher die Rute stammt. Ansonsten hält man sich an den üblichen Aufdrucken. Das Modell und die üblichen Angaben zu Wurfgewicht und Schnurrklasse. Mehr braucht es auch nicht. Der Rollenhalter wird oben hin geschlossen und der Abschluss ist nicht auslaufend zum Blank hin. Im ersten Moment dachte ich, hm mag ich nicht, im zweiten Moment, nein mag ich nicht – heute sage ich – mag ich immer noch nicht. Mit dem Duplon konnte ich mich anfangs auch nicht so recht anfreunden. Meine anderen Ruten hatten in der Regel Kork. Das Duplon wirkte dagegen irgendwie „billig“ und fühlt sich nicht so schön an. Dieser Eindruck hat sich mittlerweile aber gelegt. Vermutlich weil sich das Material inzwischen durchgesetzt und man sich daran gewöhnt hat. Doch wie der Titel schon verrät, wurde ich nicht direkt mit der Rute warm. Doch so richtig begründen kann ich das objektiv betrachtet nicht. Dennoch fristete die Rute nach der ersten Saison erstmal 2 Jahre im Regal bevor ich es doch nochmal versuchen wollte und die Begeisterung dann doch noch aufkam.

Praxistest

Die Rute habe ich mit einer 2000er Rolle bestückt. Das geht natürlich auch noch deutlich leichter, doch ich muss sagen, dass ich grundsätzlich nicht kleiner als 2000er Rollen an meine Ruten montiere. Der Gewichtsunterschied ist für mich vernachlässigbar und mit 2000er oder 2500er Rollen bin ich einfach etwas variabler. Bespult habe ich die Rolle mit einer dünnen Geflochtenen. Der Balancepunkt war damit direkt am oberen Ende des Griffstückes.
Wie gesagt habe ich die Rute als Forellenrute verwendet. Ich war etwas skeptisch, da die Rute an sich recht straff wirkt und die Rückstellung der Spitze wirklich schnell ist. Das Schwabbelt wirklich überhaupt nichts. Überrascht war ich dann aber wie gut die Spitze dann aber bei einem Biss arbeitet und souverän Kopfschläge abfedert.
0,9g unteres Wurfgewicht, damit kam ich irgendwie gar nicht klar. Es mag an den Umständen wie Wind etc. gelegen haben, aber das wollte einfach nicht so richtig funktionieren. 1,5g Jig plus 3cm Gummiköder, damit lies sich arbeiten. Definitiv keine Rekkordweiten, aber für den Bach zumindest ausreichend. 3g Jig plus Köder war dann doch notwendig um einigermaßen zurecht zu kommen. Die Rückmeldung war gut. Bodenkontakt und Bisse wurden alle bis ins Handteil rückgemeldet. Der Drill der Forellen in der Strömung war ordentlich aber nie mit dem Gefühl die Rute ans Limit zu bringen. Ich habe in der ersten Saison einige Forellen in verschiedensten Größen landen können. von Winzlingen bis hin zu ordentlichen Portionsforellen im Bereich von 35cm. Die 1,91m machen es deutlich einfacher unter Bäumen und Ästen zu werfen oder sich durch’s Gestrüpp zu schlagen. Ideale Länge für kleine Bäche. Hört sich alles gut an oder? Ist es auch und trotzdem wollte der Funke einfach nicht überspringen. Vielleicht lag es an der straffen Spitze und der Tatsache dass ich zu der Zeit einfach schon deutlich mehr auf etwas weichere Solid-Tip Ruten eingeschossen war. Ich kann es nicht sagen, doch die Rute landete wie gesagt zunächst in Rutenständer.
Weder enttäuscht noch überzeugt, sondern einfach nur „irgendwie nicht so richtig mein Ding“.

Im zweiten Anlauf habe ich der Rute dann einfach nochmal eine Chance gegeben. Es gab eigentlich durchweg positive Punkte, also woran lags? Kann doch nicht sein.
Die Rute wieder ins Gepäck und neuer Anlauf. Bach, kleiner Fluss, die selben Bedingungen, die selben Gewässer, der gleiche Angler. Aber andere Köder!
Meine alten Jigs habe ich inzwischen durch Tungsten-Jigs ersetzt. Gummiköder habe ich kleine low-action und no-action Shads verwendet. 1g Tungsten Jig mit 3,5cm Gummiköder. Und siehe da, das macht Laune. Nein Rekkordweiten wirft man nicht, aber das braucht es am Bach nicht. Dafür wirft man genau. Rückmeldung genial. Macht Tungsten den Unterschied oder liegt es an den Ködern? Vermutlich beides. Jedenfalls hatte ich Freude und konnte mit den Ködern gut aggieren. 3g mit 4cm Gummiköder am Fluss, kein Problem. Wurfweiten ordentlich. Spoons und kleine Wobbler, da hat die Rute für mich dann Ausschlag gegeben. Wurfweiten sehr gut, Rückmeldung top, Köderspiel bestens. Mit dieser Kombination habe ich alles mögliche an Forellen, Döbel und Barschen gefangen. Ich bilde mir ein, keinen Biss verpasst zu haben. Die Rute hat hinten raus richtig Dampf, da wäre noch deutlich mehr gegangen als die Fische gefordert haben.
Der Funke ist endlich übergesprungen und die Backhoo und ich wurden Freunde. Inzwischen gehe und unheimlich gerne mit dieser Rute los um den Forellen nachzustellen.

Fazit

Als Barschrute würde ich der Backhoo Rise S632L nach wie vor nicht den Vorzug geben. Dafür ist sie mir persönlich ein wenig zu straff. Zumindest für die Angeltechniken die ich meist einsetze. Wer mit kleinen Twitchbaits unterwegs ist, der wird damit aber sicher seine Freude haben. Wenn es im Frühjahr wieder auf die Forellen geht, dann habe ich die Rute definitiv dabei. Die relativ kurze Gesamtlänge, das leichte Gewicht und die Robustheit überzeugen.
Die Rute habe ich damals im Angebot deutlich unterhalb des UVPs ergattern können und war damit für mich im oberen Bereich der günstigen Ruten bis 100 Euro. Dafür erhält man eine wirklich schöne Rute ohne viel Schnickschnack dafür mit JDM Feeling. Würde ich sie wieder kaufen? Eindeutig – ja!

Tailwalk Backhoo Rise S632L – Wertung im Bereich Ruten 100 – 250 Eur

72
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

8

Ausstattung

8

Verfügbarkeit

4

Spaßfaktor

8

Kommentar zur Bewertung:
Die schlechte Wertung in Sachen Verfügbarkeit schlägt hier natürlich stark durch. Die Rute ist schon länger auf dem Markt und fast nicht mehr zu bekommen.
Dennoch ist es meiner Meinung nach auch wichtig zu wissen, ob man überhaupt die Möglichkeit hat an eine Rute heranzukommen. Das beste Produkt der Welt bringt einem nichts wenn es nicht zu haben ist.

Review der Daiwa Rute

Daiwa Silver Creek UL Spin
Teilung2 teilig
Wurfgewicht3-14g
Länge2,20m
Beringung/
Anzahl
Titanium-Oxid/
9
GriffEVA
RollenhalterSkeleton
SonstigesSolid-Tip mit farbiger Markierung
UVP96 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Eine günstige Rute die sich im Praxistest für meine Angelei gut geschlagen hat.
Welche Vor- und Nachteile, Mankos und Besonderheiten die Rute mitsichbringt und für wen diese interessant sein könnte erfahrt im folgenden Artikel


Einsatzbereich

Ich habe diese Rute in kleinen Fließgewässern sowie in Stillgewässern gestestet. Und das sind meiner Meinung nach auch die Gewässer in denen diese Rute eingesetzt werden sollte.
Mit einem maximalen Wurfgewicht von 14g wird auch klar, dass diese Rute für das Angeln an sehr großen Flüssen mit starker Strömung eher nicht geeignet ist.

Techniken und Methoden

Die meiste Zeit habe ich mit der Silver Creek Rigs wie Dropshot, Carolina-Rig, Splitshot-Rig sowie das Free-Rig geangelt. Auch das klassische Jiggen mit Gummiködern sowie Hardbaits habe ich getestet.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ein weiss-grauer Blank? Meine Ruten sind bisher ja klassisch schwarz. Aber warum nicht. So aufdringlich ist weiss auch nicht. In Kombination mit den schwarzen und roten Elementen am Griffstück und Rollenhalter wirkt es eigentlich ganz schick. Rot-Schwarz, da bieten sich auch direkt einige Rollen in passender Farbkombination an.
Die farbliche Markierung an der Spitze fiel mir erst nicht auf. Dezent und trotzdem gut sichtbar. Allgemein finde ich so eine farbliche Markierung an feinen Spitzen sehr gut. Man kennt das ja auch von den Feeder-Ruten. Die Ringe waren bei meiner Rute alle sauber und gerade angebracht. Keine Lacknasen oder ähnliches. Allgemein wirkte die Rute sehr ordentlich verarbeitet.

Praxistest

Zunächst, die Frage der Rolle. Ich habe die Rute mit einer 2500er Shimano Stradic bestückt. Die Rute war damit gut ausbalanciert und die Kombo fühlte sich stimmig an. Geflochtene drauf und los gings.
Die ersten Einsätze hat die Rute mit Spoons und kleinen Jigs im Bach hinter sich gebracht. Da ich sonst nur mit deutlich kürzeren Ruten dort unterwegs bin, fand ich die 2,20m im Gestrüpp etwas stöhrend. Aber das kommt sicherlich auch darauf an, was man sonst so gewohnt ist. Angenehm war dagegen, dass man auch mal leichter über einen Ast oder Strauch angeln konnte. Die großen Wurfweiten spielen in so einem kleinen Gewässer keine Rolle, s.d. ich hier gut zurecht kam. Auch mit Spoons die um die 2,5g wogen kam ich gut zurecht. Bei den Jigs hatte ich anfangs direkt mit 3g gestartet. Wie gesagt, wenn die Wurfweit keine Rolle spielt, geht das wunderbar. Spoons liessen sich gut führen, die Spitze arbeitet dabei gut mit ist aber deutlich straffer als bei einer klassischen Spoonrute. Kleine Forellen und Döbel waren zu erwarten. Die Bisse kamen sauber an, die Spitze dämpfte gut und ich hatte praktisch keine Aussteiger. Zeit einen Spinner zu montieren. Auch der wird souvären in die Gumpen des kleinen Baches geschleudert. Die Spitze arbeitet hier schon etwas mehr, aber alles im Rahmen. Am Forellensee konnte ich die Wurfweiten mit den niedrigen Gewichten testen oder irgendwelche Äste im Weg zu haben. Wie zu erwarten war, erzielt man mit 2g keine Rekorde, aber die Wurfweite ist ok. Man muss auch sagen, man bewegt sich hier ausserhalb der Angabe des Herstellers. Ab 5g kommt man dann auch auf gute Weiten, 7-8g waren sehr gut. 10g am Rig kein Problem beim Jig empfand ich 10g als zu viel, da wollte ich nicht mehr wirklich durchziehen.
Zeit zu meiner liebsten Angelei zu wechseln und ein paar Rigs zu angeln. Am Baggersee mit einer maximalen Tiefe von ca. 6m habe ich zunächst die Dropshotmontage gestestet. Ein Drophshotgewicht von 7-10g war perfekt. Die Spitze federt gut aber nicht zuviel. Ich mag Solid-Tip Spitzen für dieses Rig am See sehr gerne und komme damit prima zurecht. Kleine Zupfer merkt man direkt und sieht sie auch in der Spitze. Beim C-Rig und T-Rig habe ich ebenfalls gute Erfahrungen gemacht und kann sagen, dass die Rute hier alles sauber mitmacht. Zeit ein wenig zu variieren. Splitshotrig im kleinen Fluss. Man spürt den Kontakt zum Grund, kleine Anfasser kommen im Handteil an, klasse. Nochmal zurück zum Jiggen. 5g Jig drauf. In der Strömung kein Problem. Im See, klar wie gesagt, keine Rekorde in Sachen Wurfweite, aber funktioniert wunderbar. Als Köder habe ich schlanke Gummifische in Größen von 5-8cm verwendet. Je größer der Widerstand durch die Köder und verwendeten Gewichte ist, desto mehr muss man selbst arbeiten um die gewünschte Köderanimation zu erhalten, da die Spitze natürlich anfängt sich stärker zu biegen. Naja, ist eben ein feines Solid-Tip Spitzchen und keine brettharte Holspitze. Nach der weichen Spitze kommt aber schnell der straffe Blank, der nach unten hin deutliche Reserven bietet. Die Rute kam prima mit einem 80er Hecht und einer 70er Barbe klar. Kleine Barsche haben trotzdem Spaß gemacht und ich hatte nicht das Gefühl als würde ich mit einem Besentil ein Brutfisch aus dem Wasser prügeln.
Im Sommer um die Beisflaute der Mittagszeit zu überbrücken, habe ich eine Pose montiert und versucht ein paar kleine raubende Rotfedern als Köderfisch zu fangen. Ich muss euch sagen, ich hatte unglaublich Freude wie die Spitze die kleinen Fische größer wirken liess.
Ich habe die Rute eine volle Saison lang durchgehend mit den bisher beschriebenen Methoden geangelt und von kleinen Schneidern bis zur ordentlichen Barbe alle Fische gut landen können.
Ein Manko gibt es dennoch. Bereits nach kurzer Zeit löste sich ein Aluring am Rollenhalter und klakerte beim Auswerfen hin und her. Das war super störend. Ich habe den Ring mit ein paar Tropfen Sekundenkleber wieder eingeklebt. Seither bewegt sich da nichts mehr. Kein großes Ding, aber sollte nicht sein. Das war einfach nicht richtig eingeklebt.
Inzwischen ist die farbliche Markierung an der Spitze auch sichtbar ausgeblichen, bleibt aber dennoch gut sichtbar.

Fazit

Fassen wir mal zusammen. Wir haben eine 2-teilige Spinnrute mit solid-tip mit einem UVP von knapp 100 Eur die aber real in den Läden für weniger als die Hälfte zu haben ist.
Für gute rund 50 Euro bekommt ist ein schickes Daiwa Rütchen, dass man recht breitgefächert einsetzen kann. Die 14g sind vielleicht etwas optimistisch, aber bis 10g macht die Rute einen guten Job. Die Sache mit Aluring ist nicht schön, aber einfach zu beheben. Vielleicht hatte ich in der Hinsicht ein Montagsmodell. Ja es gibt Ruten die deutlich besser in Sachen Feinfüligkeit etc. sind, aber mal Hand auf’s Herz, die gibt es nicht für 50 Euro. Wer in die Finesseangelei reinschnuppern möchte der macht hier meiner Meinung nach keinen Fehler sich die Silver Creek mal genauer anzuschauen. Ich habe sie damals im Angebot für unter 50 Euro bekommen und muss sagen, ich bereue den Kauf nicht. Aber auch so, wer ein Rute für den Bach sucht und hauptsächlich kleinere und leichtere Köder verwendet, kann die Rute mal ins Auge fassen. Wie gesagt, für um die 50 Eur sicher kein Fehler.

Inzwischen ist es meine Autorute und wenn es spontan an den Bach oder See geht, ist die Rute am Start.

persönliche Wertung für die Daiwa in Bereich Ruten bis 100 Eur

90
Gesamt- Wertung

Preis

10

Verarbeitung

7

Ausstattung

9

Verfügbarkeit

10

Spaßfaktor

9