Monat: Juni 2022

Balzer Shirasu Shot Net L

Teilung1 teilig
Netzgröße45x50cm
Länge1,10m bzw. 1,35m
NetzausführungGummiert
GriffGummi
Transportlänge62cm
Ladenpreis~37 Eur (06/22)
Herstellerangaben

in Kürze

Preislich attraktiver Kescher, robust und für viele Gelegenheiten einsetzbar


Einsatzbereich

Klassischer Kescher für das Spinnfischen auf kleine und mittelgroße Fische.
Ich habe ihn sowohl beim Watangeln, beim Spinnfischtouren als auch auf dem Boot dabei gehabt.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ich habe den Kescher im Angelladen gekauft. Dort war er in einer Plastikfolie verpackt. Eine Tragetasche oder ähnliches lag nicht bei. Der Kescher wirkt soweit ordentlich verarbeitet, das Netz solide und reissfest. Ausgefahren wird der Kescher per Knopfdruck mit einem Sprungmechanismus. Drückt man den kleinen Arretierungsbolzen nach unten lässt eine Feder den Teleskop herausschnellen und das auch ziemlich straff. Der Kescherbügel ist über ein Klappmechanismus mit dem Stab verbunden. Dieser ist mit einem Kunststoffbügel versehen, welcher das Netz arretiert. Allerdings nicht fixiert. Statt arretieren müsste ich besser stoppen schreiben. Es ist lediglich ein Anschlag. Drehe ich das ganze wieder, schwingt das Netz wieder zurück. Damit ist der Kescher nur einseitig verwendbar. Nicht schlimm muss man nur wissen und beachten. Das der Bügel der das Netz stoppt aus Kunststoff ist, machte mir anfangs ein wenig Sorgen bzgl. der Langlebigkeit.

Praxistest

Es ist ein Kescher. Keine Raketenwissenschaft, kein Hightech, einfach nur ein Kescher, man hat hier also keine Wunder zu erwarten.
Bei Spinntouren kommt das kompakte Transportmaß zu Gute, wobei das grundsätzlich als Vorteil gilt. Er verfügt am Klappmechanismus über einen Clipp mit dem man den Kescher bequem am Gürtel oder Hosenbund einhängen kann. Tolle Sache, dann muss ich ihn nicht immer in der Hand halten oder zur Seite legen usw. Der Clipp ist stabil allerdings auch etwas weit s.d. er auch gerne mal vom Gürtel springt, was mir oft passiert und mich beim Watangeln auch schon dem Kescher hinterher rennen lies. Dafür lässt er sich natürlich auch super einfach vom Gürtel nehmen wenn man ihn braucht. Dennoch hätte ich mir ein etwas besser geformten Clipp gewünscht. Der Klappmechanismus funktioniert wunderbar. Einzig wenn man in der Strömung nicht darauf achtet, kann es sein, dass diese den Kescher wieder umklappt, da der Bügel wie oben schon beschrieben nur aufliegt und nicht arretiert wird. Ansonsten haben sich aber meine anfänglichen Zweifel über die Stabilität des Kunststoffes nicht bewahrheitet. Das Teil ist stabil und macht eine keine Anzeichen, dass sich hier etwas ändern sollte. Das Netz ist stabil. Das kann ich sagen, da ich den Kescher wirklich nicht geschont habe. Sei es Dornengestrüppt, allgemein irgendwelche Äste oder Totholz dass am Netz riss oder auch diversen Müll dem ich so begegnet bin und im Kescher dann transportiert habe, nichts konnte dem Netz etwas anhaben. Inzwischen gibt es einige Stellen an denen die Gummierung aufgerissen ist und ich glaube dass ich kürzlich tatsächlich eine Masche gesehen habe, die gerissen ist. Da muss ich sagen Daumen hoch!
Der Kescher hat schon so machen Tauchgang hinter sich und auch da kam bislang noch kein Rost irgendwo zum Vorschein. Allerdings hackt der Mechanismus zum Ausfahren der Teleskopstange inzwischen ein wenig. Anfänglich liess sich das noch mit dem guten alten WD40 lösen, inzwischen scheint es aber noch eine andere Ursache zu geben. Evtl. ist da einfach etwas Dreck bzw. Sediment drin. Es funktioniert zwar noch, aber längst nicht mehr so leichtgängig wie zu beginn. Wenn ich beim Watangeln nur normalgroße Forellen erwarten kann, habe ich ihn hier gegen ein kleineren Kescher ersetzt, ansonsten ist er nach wie vor mein Standardkescher den ich regulär dabei habe. Den größten Fisch den er bisher stemmen musste war ein Hecht mit guten 85cm. Das ging, war echt ne knappe Sache. Da wäre die größere Version dann doch besser. Ansonsten, alles was im üblichen Forellenformat ins Netz kommt, kein Problem. Im Salzwasser hatte ich ihn bisher nicht dabei und kann daher nur sagen, dass nach einigen Saisons im Süsswasser der Kescher noch einen guten Job macht.

Fazit

Wie gesagt, es ist am Ende nur ein Kescher. Je nach Laden oder Onlineshop kostet der Kescher in der Ausführung aktuell irgendwas zwischen 30 und 40 Euro. In der Regel irgendwo bei 30 bis 35 Euro. Wie gesagt, ich habe ihn wirklich nicht schonend behandelt und teilweise auch zweckentfremdet gebraucht und er hat alles mitgemacht. Den Gürtelclipp nutze ich nur selten aus oben genannten Gründen. Am Ende muss ich aber sagen, ja, ich würde ihn weiterempfehlen. Es gibt sicherlich günstigere Modelle, aber ich muss sagen Preis-Leistung passt hier.

persönliche Wertung – Balzer Shirasu Shot Net L

85
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

8

Verfügbarkeit

8

Haltbarkeit

10

Tailwalk Backhoo Rise S632L

Teilung2 teilig
Wurfgewicht0,9-7g
Länge1,91m
Beringung/
Anzahl
Fuji KR-Guides/
7
GriffDuplon
RollenhalterVSS
Sonstigesfast Tapper
UVP156 Eur
Herstellerangaben

in Kürze

Einstiegsrute für die UL Angelei aus dem Hause Tailwalk mit der ich erst im zweiten Anlauf richtig dicke wurde.


Einsatzbereich

Tailwalk gibt die Rute als leichte Barschrute für leichte Rigs und Jigs an. Das Wurfgewicht verrät, dass man hier mit eher kleinen Ködern unterwegs ist. Ich habe die Rute als Forellenrute am Bach verwendet.

Techniken und Methoden

Rigs im eigentlichen Sinne habe ich mit der Rute nicht gefischt. Zum Einsatz kamen leichte Jigs und Spoons mit jeweils einem Gesamtgewicht von maximal 5g.


Mein Erfahrungsbericht

Erster Eindruck

Ich war freudiger Erwartung als die Rute im üblichen Versandrohr geliefert wurde. Das Futterral von Tailwalk war nichts aussergewöhnliches aber aus stabilen Nylongewebe. Die Rute selbst ist ein Leichtgewicht, wobei aktuelle Rutenserien deutlich leichter daherkommen. Dennoch, das Stöckchen wiegt gefühlt so gut wie nichts. Die Verwarbeitung ist durchgehend ordentlich, an den Ringen sind dezente Zierwicklungen angebracht, der Blank ist nicht glattgeschiffen oder lackiert. Alle Ringe sind ordentlich und gerade aufgebracht, die Steckverbindung tip top. Am Griffstück verrät ein silberner Zierring mit dem Tailwalk Schriftzug woher die Rute stammt. Ansonsten hält man sich an den üblichen Aufdrucken. Das Modell und die üblichen Angaben zu Wurfgewicht und Schnurrklasse. Mehr braucht es auch nicht. Der Rollenhalter wird oben hin geschlossen und der Abschluss ist nicht auslaufend zum Blank hin. Im ersten Moment dachte ich, hm mag ich nicht, im zweiten Moment, nein mag ich nicht – heute sage ich – mag ich immer noch nicht. Mit dem Duplon konnte ich mich anfangs auch nicht so recht anfreunden. Meine anderen Ruten hatten in der Regel Kork. Das Duplon wirkte dagegen irgendwie „billig“ und fühlt sich nicht so schön an. Dieser Eindruck hat sich mittlerweile aber gelegt. Vermutlich weil sich das Material inzwischen durchgesetzt und man sich daran gewöhnt hat. Doch wie der Titel schon verrät, wurde ich nicht direkt mit der Rute warm. Doch so richtig begründen kann ich das objektiv betrachtet nicht. Dennoch fristete die Rute nach der ersten Saison erstmal 2 Jahre im Regal bevor ich es doch nochmal versuchen wollte und die Begeisterung dann doch noch aufkam.

Praxistest

Die Rute habe ich mit einer 2000er Rolle bestückt. Das geht natürlich auch noch deutlich leichter, doch ich muss sagen, dass ich grundsätzlich nicht kleiner als 2000er Rollen an meine Ruten montiere. Der Gewichtsunterschied ist für mich vernachlässigbar und mit 2000er oder 2500er Rollen bin ich einfach etwas variabler. Bespult habe ich die Rolle mit einer dünnen Geflochtenen. Der Balancepunkt war damit direkt am oberen Ende des Griffstückes.
Wie gesagt habe ich die Rute als Forellenrute verwendet. Ich war etwas skeptisch, da die Rute an sich recht straff wirkt und die Rückstellung der Spitze wirklich schnell ist. Das Schwabbelt wirklich überhaupt nichts. Überrascht war ich dann aber wie gut die Spitze dann aber bei einem Biss arbeitet und souverän Kopfschläge abfedert.
0,9g unteres Wurfgewicht, damit kam ich irgendwie gar nicht klar. Es mag an den Umständen wie Wind etc. gelegen haben, aber das wollte einfach nicht so richtig funktionieren. 1,5g Jig plus 3cm Gummiköder, damit lies sich arbeiten. Definitiv keine Rekkordweiten, aber für den Bach zumindest ausreichend. 3g Jig plus Köder war dann doch notwendig um einigermaßen zurecht zu kommen. Die Rückmeldung war gut. Bodenkontakt und Bisse wurden alle bis ins Handteil rückgemeldet. Der Drill der Forellen in der Strömung war ordentlich aber nie mit dem Gefühl die Rute ans Limit zu bringen. Ich habe in der ersten Saison einige Forellen in verschiedensten Größen landen können. von Winzlingen bis hin zu ordentlichen Portionsforellen im Bereich von 35cm. Die 1,91m machen es deutlich einfacher unter Bäumen und Ästen zu werfen oder sich durch’s Gestrüpp zu schlagen. Ideale Länge für kleine Bäche. Hört sich alles gut an oder? Ist es auch und trotzdem wollte der Funke einfach nicht überspringen. Vielleicht lag es an der straffen Spitze und der Tatsache dass ich zu der Zeit einfach schon deutlich mehr auf etwas weichere Solid-Tip Ruten eingeschossen war. Ich kann es nicht sagen, doch die Rute landete wie gesagt zunächst in Rutenständer.
Weder enttäuscht noch überzeugt, sondern einfach nur „irgendwie nicht so richtig mein Ding“.

Im zweiten Anlauf habe ich der Rute dann einfach nochmal eine Chance gegeben. Es gab eigentlich durchweg positive Punkte, also woran lags? Kann doch nicht sein.
Die Rute wieder ins Gepäck und neuer Anlauf. Bach, kleiner Fluss, die selben Bedingungen, die selben Gewässer, der gleiche Angler. Aber andere Köder!
Meine alten Jigs habe ich inzwischen durch Tungsten-Jigs ersetzt. Gummiköder habe ich kleine low-action und no-action Shads verwendet. 1g Tungsten Jig mit 3,5cm Gummiköder. Und siehe da, das macht Laune. Nein Rekkordweiten wirft man nicht, aber das braucht es am Bach nicht. Dafür wirft man genau. Rückmeldung genial. Macht Tungsten den Unterschied oder liegt es an den Ködern? Vermutlich beides. Jedenfalls hatte ich Freude und konnte mit den Ködern gut aggieren. 3g mit 4cm Gummiköder am Fluss, kein Problem. Wurfweiten ordentlich. Spoons und kleine Wobbler, da hat die Rute für mich dann Ausschlag gegeben. Wurfweiten sehr gut, Rückmeldung top, Köderspiel bestens. Mit dieser Kombination habe ich alles mögliche an Forellen, Döbel und Barschen gefangen. Ich bilde mir ein, keinen Biss verpasst zu haben. Die Rute hat hinten raus richtig Dampf, da wäre noch deutlich mehr gegangen als die Fische gefordert haben.
Der Funke ist endlich übergesprungen und die Backhoo und ich wurden Freunde. Inzwischen gehe und unheimlich gerne mit dieser Rute los um den Forellen nachzustellen.

Fazit

Als Barschrute würde ich der Backhoo Rise S632L nach wie vor nicht den Vorzug geben. Dafür ist sie mir persönlich ein wenig zu straff. Zumindest für die Angeltechniken die ich meist einsetze. Wer mit kleinen Twitchbaits unterwegs ist, der wird damit aber sicher seine Freude haben. Wenn es im Frühjahr wieder auf die Forellen geht, dann habe ich die Rute definitiv dabei. Die relativ kurze Gesamtlänge, das leichte Gewicht und die Robustheit überzeugen.
Die Rute habe ich damals im Angebot deutlich unterhalb des UVPs ergattern können und war damit für mich im oberen Bereich der günstigen Ruten bis 100 Euro. Dafür erhält man eine wirklich schöne Rute ohne viel Schnickschnack dafür mit JDM Feeling. Würde ich sie wieder kaufen? Eindeutig – ja!

Tailwalk Backhoo Rise S632L – Wertung im Bereich Ruten 100 – 250 Eur

72
Gesamt- Wertung

Preis

8

Verarbeitung

8

Ausstattung

8

Verfügbarkeit

4

Spaßfaktor

8

Kommentar zur Bewertung:
Die schlechte Wertung in Sachen Verfügbarkeit schlägt hier natürlich stark durch. Die Rute ist schon länger auf dem Markt und fast nicht mehr zu bekommen.
Dennoch ist es meiner Meinung nach auch wichtig zu wissen, ob man überhaupt die Möglichkeit hat an eine Rute heranzukommen. Das beste Produkt der Welt bringt einem nichts wenn es nicht zu haben ist.